Handball: Umsetzung der Einfach-Runde bereitet Sorgen

Die Video-Konferenz zwischen Verband und Vereinen brachte zwar keine Entscheidung, aber eine Marschroute – Heimische Klubs einverstanden

Dominik Schneider

Wolfsburg. Eine Corona-bedingte Saison-Unterbrechung wirft unweigerlich immer eine Frage auf: „Wie geht es jetzt weiter?“ Um die für den heimischen Amateur-Handball zu beantworten, hat sich der niedersächsische Verband (HVN) am Samstag per Telefon-Konferenz mit den Klubs aus den Oberligen der Frauen und der Männer sowie der Verbandsliga der Männer ausgetauscht, um eine Lösung zu finden. Die große Mehrheit der Klubs und auch die drei heimischen Vertreter sprachen sich dafür aus, die angebrochene Saison als Einfach-Runde (also ohne Rückspiele) und mit eventuellen Play-Off-Spiele im Anschluss fortzusetzen.

Allerdings kann wegen des unvorhersehbaren Pandemie-Verlaufs niemand mit einem festen Start-Termin planen. Ursprünglich stand Januar im Raum. Das ist zu früh, waren sich alle einig. Mindestens drei oder vier Wochen Hallen-Training sollte es vor den Punktspielen schon geben. Daher kann es also, wenn überhaupt, erst im Februar oder im März losgehen. Oder vielleicht noch später. Alles unklar. Das Ende der Spielzeit hingegen ist klar: „Fakt ist, dass die Saison mit Ablauf des Monats Juni enden muss“, sagt HVN-Vizepräsident Spieltechnik Jens Schoof. „Keiner weiß heute, ab wann wir wieder spielen dürfen. Ob es Play-off-Spiele geben könnte, hängt davon ab, wie viele Spieltage uns am Ende zur Verfügung stehen.“

Verbindliche Entscheidungen wurden daher nicht getroffen, im Januar soll es ein weiteres virtuelles Treffen geben. Schoof: „Ziel des Verbandes ist, zum Ende der Spielzeit eine sportliche Wertung hinzubekommen, um so die Voraussetzungen für eine möglichst normale Saison 2021/22 zu schaffen.“

MTV Vorsfelde

„Die Konferenz war im Grunde ein gut geführtes Brainstorming aller Vereine“, sagt Dominik Schneider, Team-Koordinator der ersten Herren-Mannschaft des MTV Vorsfelde. „Aber sie hat gezeigt, dass alle in dieselbe Richtung laufen.“ Und das sei angesichts aller Unwägbarkeiten durch die Pandemie schon mal wichtig. Die Ziele, die aktuelle Saison irgendwie sportlich zu beenden und die nächste möglichst normal, seien formuliert worden – „alles Weitere steht in den Sternen. Es geht darum, dass alle Vereine mit einem blauen Auge davonkommen, jeder Klub müsste dabei Abstriche machen“, sagt Schneider, der nicht nur aus finanziellen Gründen warnt: „Es geht so langsam an die Existenz der Vereine.“

Ausschnitt aus Wolfsburger Nachrichten, Seite 27, 30.11.2020