DOHA/VORSFELDE.  Das Judo-Ass des MTV Vorsfelde schüttelt die EM-Enttäuschung ab und sichert sich Bronze in Doha.

Giovanna Scoccimarro holte sich beim Masters in Doha den dritten Platz

Giovanna Scoccimarro ist mit einem Erfolg ins neue Jahr gestartet: Das Judo-Ass des MTV Vorsfelde sicherte sich beim Masters in Doha (Katar) einen starken dritten Platz in der Klasse bis 70 Kilogramm und damit auch eine gute Ausgangsposition im Kampf um das Ticket für die Olympischen Spiele in Tokio. Mit diesem Erfolg hat die 23-Jährige auch die schwache Europameisterschaft im November, bei der sie ihren Auftaktkampf verloren hatte, vergessen gemacht.

Das abgelaufene Jahr war für Scoccimarro ein enorm schwieriges. Erst hatte sie im Februar Platz 3 beim Grand Slam in Düsseldorf erkämpft und wurde daraufhin vom deutschen Judo-Bund als Nummer 1 in den Schlussspurt um das Olympia-Ticket geschickt. Dann kam der Lockdown durch die Corona-Pandemie, die Verschiebung der Spiele in Tokio auf 2021, und nur noch ein einziger Kampf bei der EM in Prag, der dann verloren ging. Insgesamt standen gerade einmal acht Vergleiche in diesem Kalenderjahr für Scoccimarro zu Buche.

Niederlage im Viertenfinale

2021 soll besser werden, auch wenn die Turniere in Corona-Zeiten unter sehr strengen Hygienebedingungen steigen. In Prag kam die Vorsfelderin damit weniger gut klar, in Doha lief es viel besser: Nach einem Freilos ging es für das gesetzte MTV-Ass, das aus Ehra-Lessien im Kreis Gifhorn stammt, gegen die Italienerin Alice Bellandi, Junioren-Weltmeisterin 2018 und Nummer 26 der Weltrangliste. Im Golden Score setzte Scoccimarro dann schnell zur entscheidenden Wertung an und siegte per Ippon nach insgesamt 4:22 Minuten.javascript:void(0)

Im Viertelfinale kassierte die Vorsfelderin beim topbesetzten Masters dann allerdings eine Niederlage: Gegen die Weltranglisten-Dritte Sanne van Dijke (Niederlande) kassierte die 23-Jährige 16 Sekunden vor dem regulären Ende ihre dritte Verwarnung.

Auftakt ist geglückt

Doch Schluss war damit nicht, für Scoccimarro ging es in der Trostrunde weiter um Bronze. Hier besiegte sie zunächst die Südkoreanerin Seongyeon Kim durch Waza-ari. Im Kampf um Platz 3 wartete überraschend die Australierin Aoife Coughlan, die zuvor Maria Portela (Brasilien/Nummer 12 der Welt) und Kim Polling (Niederlande/6) ausgeschaltet hatte.

Das MTV-Ass war hier die aktivere Kämpferin, nach vier Minuten ging sie allerdings mit zwei Verwarnungen in den Golden Score, in dem sie allerdings weiterhin nach der Entscheidung suchte und nach 42 Sekunden per Waza-ari erzwang. Ein Lächeln huschte über Scoccimarros Gesicht – der Auftakt in dieses wichtige Wettkampfjahr war geglückt.

Wolfsburger Nachrichten, Seite 13, 13.01.2021