Vierkampf macht Durst

Flüchtlingskinder üben sich in Vorsfelde in der Leichtathletik.

Beim Sportfest für Flüchtlingskinder in Vorsfelde wurde gesprungen, gelaufen und geworfen. 70 Mädchen und Jungen tummelten sich auf dem Sportgelände des MTV im Eichholz. Anja Weber regios24

Vorsfelde Am frühen Freitagnachmittag herrschte Hochbetrieb im MTV-Stadion in Vorsfelde. 70 Mädchen und Jungen im Alter zwischen 8 und 17 Jahren ließen ihrem Bewegungsdrang freien Lauf.

Der Stadtjugendring Wolfsburg, der MTV Vorsfelde, die Jugendförderung und die städtische Lernförderung hatten Kinder aus den vier Wolfsburger Flüchtlingsunterkünften zu einem leichtathletischen Vierkampf eingeladen. Unterstützt wurde das Projekt von der Werker-Stiftung.

In Anlehnung an das Sportabzeichen für Kinder und Jugendliche wurden die Disziplinen 800-Meter-Lauf, Ballwurf, Sprint und Weitsprung absolviert. In Gruppen ging es für die quirlige Sportlerschar an die einzelnen Stationen. Manchen ging nach rasantem Anfangstempo bei der 800-Meter-Ausdauerübung auf der Laufbahn ein bisschen die Puste aus. Sie mussten Gehpausen einlegen. Aber fünf Minuten später tobten sie schon wieder mit den anderen am Rande herum.

Die Bewegung machte Spaß, besonders auf diesem großen Sportgelände, bei Sonnenschein und in einer Gruppe. Begleitet wurden die Mädchen und Jungen zu den Stationen von jungen Leuten, die für das Lernförderungsprojekt in Wolfsburg arbeiten. Eine der „Aufpasserinnen“, die Wirtschaftsrechtsstudentin Katharina Osten-Göbel, scherzte angesichts der vielen herumlaufenden und -springenden Kinder: „Da muss man genau hinsehen, dass einem niemand verloren geht.“

Außerdem musste die Helferin immer wieder für Nachschub an Getränken sorgen. Merke: Leichtathletik macht Durst. Carolin Wöhner ist Lehrerin an der Vorsfelder Realschule, unter anderem für Sport, und Mitglied der Leichtathletiksparte des MTV. Sie hatte ein Auge auf die Weitspringer. „Hin und wieder gebe ich Tipps,“ sagte sie. „Zum Beispiel, auf die Absprungzone zu achten oder den Anlauf schneller zu gestalten.“

Die neunjährige Fatima war mit ihrem Sprung sehr zufrieden. Ihre Begeisterung darüber äußerte sie nonverbal. Mit nach oben gestrecktem Daumen. Renas (11) nannte das Werfen als seine leichtathletische Lieblingsdisziplin. „Das kann ich gut.“ Die Frage nach seinem Lieblingssport erübrigte sich angesichts seines VfL–Outfits eigentlich. „Fußball“, lautete die kurze und bündige Antwort.

Wolfsburger Nachrichten, Seite 20, 21.08.2021