Zeichen setzen! Deshalb hat ein Vorsfelder Trio bereits verlängert

Handball-Oberliga: Kapitän Thiele erklärt sein frühes „Ja“ zum MTV – Am Samstag geht’s zu Schlusslicht Schaumburg

Von Maik Schulze

Vorreiter: Marius Thiele, Thomas Krüger und Janis Thiele (im Vordergrund v. l.) haben ihre Verträge bei Oberligist MTV Vorsfelde verlängert.Foto: Boris Baschin/Privat

Vorsfelde. Trotz der knappen Niederlage im Topspiel: Der MTV Vorsfelde ist in der Handball-Oberliga auf Kurs – und stellte in Sachen Vertragsverlängerungen ganz früh die Weichen (AZ/WAZ berichtete). Am Samstag (18 Uhr) geht’s dann bei Schlusslicht HSG Schaumburg Nord weiter. Und im Keller kennt sich der MTV aus.

Keine 24 Stunden nach dem knappen 33:34-Niederlage gegen den MTV Großenheidorn sahen sich die Vorsfelder beim Training wieder. „Wir hatten also nicht viel Zeit, um drüber nachzudenken. Die Stimmung war natürlich gedrückt“, berichtet Marius Thiele. Der Kapitän ehrlich: „Das wurmt. Ohne unseren Saisonstart schmälern zu wollen, aber bei den knappen Niederlagen gegen Großenheidorn und auch in Hameln haben wir unser Potenzial nicht abgerufen.“ In der Tabelle könnten statt 9:5 auch 13:1 Punkte stehen. Aber Thiele weiß auch: „Bei einer neuen, jungen Truppe muss man mit kleineren Schwankungen und Rückschlägen rechnen.“

Thiele wird mindestens zwei weitere Jahre ein wichtiger Baustein dieser Truppe bleiben. Vorsfelde verlängerte vorm Spiel gegen Großenheidorn drei Verträge, darunter den des Kapitäns. Ein früher Zeitpunkt, der selbst den 31-Jährigen überraschte.

„Sonst haben wir uns um Weihnachten herum das erste Mal unterhalten“, sagt die Stammkraft, die seit 2013 fast durchgängig das Vorsfelder Trikot trägt. Hintergrund: „Wir hatten in den vergangenen beiden Jahren ja einen großen Aderlass an Spielern. Teammanager André Frerichs und der Verein wollen mit der Vertragsverlängerung beider Kapitäne ein frühes Zeichen setzen“, so Thiele, neben dem auch sein Stellvertreter und Vorsfelder Torwart-Urgestein Thomas Krüger für zwei weitere Jahre unterschrieb.

Das Trio wird durch Marius Thieles Bruder Janis komplettiert, der mindestens für ein weiteres Jahr bleibt. „André sagte, wenn er jetzt einen Thiele hat, möchte er den zweiten auf der Platte auch noch mit einpacken“, so der Kapitän schmunzelnd. „Janis und ich fühlen uns in Vorsfelde pudelwohl. Es passt sowohl das Umfeld als auch die Mannschaft.“

Die Vertrags-Vorreiter wünschen sich jetzt viele Nachahmer: „Ich hoffe, dass alle anderen nachziehen. Man muss natürlich abwarten, was bei jedem beruflich ansteht“, so der 31-Jährige. Wichtig für den Kapitän: „Die Mentalität passt in der Truppe, deswegen gehe ich frohen Mutes in die nächsten Wochen.“

Der nächste Weg führt Vorsfelde mal wieder in den Keller – und in diesen Gefilden ließ der MTV bisher nichts liegen. Vor dem Großenheidorn-Spiel stolperten die Eberstädter weder gegen den damaligen Tabellenletzten Helmstedt noch beim Vorletzten Stadtoldendorf. „Jetzt geht es wieder gegen ein Schlusslicht“, weiß Marius Thiele, sagt: „Mich wundert es, dass diese drei Teams unten mit drin stehen. Schaumburg hat jedenfalls eine gestandene Oberliga-Truppe.“ Deshalb will der MTV die Partie nicht auf die leichte Schulter nehmen. Enge Halle, Publikum am Spielfeldrand. „Es wird knifflig, da müssen wir direkt gegenhalten.“ Also früh im Spiel ein Zeichen setzen – so wie es die Thieles und Co. mit ihren vorzeitigen Vertragsverlängerungen getan haben.

In der Männer-Oberliga reist der VfB Fallersleben zum HV Barsinghausen (Sa., 19.30 Uhr), bestreitet dort sein drittes Auswärtsspiel in Folge. Die Frauen des VfL Wolfsburg treten in der 3. Liga (Sa., 18.30 Uhr) bei der Reserve des deutschen Meisters Borussia Dortmund an. Im Vorfeld gab es schlechte Nachrichten: Fabienne Kohn (Knieprobleme) wird für den Rest des Jahres ausfallen.

Wolfsburger Allgemeine, Seite 26, 11.11.2021