Weiter Bangen um Kapitän Thiele

Eine endgültige Diagnose steht beim Anführer des Vorsfelder Handball-Oberligisten noch aus

Yannick Schilling und der MTV Vorsfelde treffen auf den TV Jahn Duderstadt. Vor der Partie geht das Bangen um Kapitän Marius Thiele weiter. Helge Landmann regios24

Von Kilian Symalla

Vorsfelde Ob der neue Mittelblock des MTV Vorsfelde schon am Samstag gemeinsam auf der Platte stehen kann, entscheidet sich erst kurzfristig. Neuzugang Matej Vasilj ist spielberechtigt, doch ein Fragezeichen steht hinter Abwehrchef Marius Thiele. Der Kapitän des Handball-Oberligisten droht im Heimspiel gegen den TV Jahn Duderstadt auszufallen.

Mehr als zehn Tage hat Thiele nun die Füße hochlegen und sein lädiertes Knie schonen können. Der Mannschaftsführer der „Razorbacks“ war die vergangenen eineinhalb Wochen im Urlaub. Das passte gut, denn trainieren oder gar spielen hätte der 32-Jährige ohnehin nicht können. Thiele verletzte sich am ersten Spieltag im Derby gegen den VfB Fallersleben am Knie, musste die Schlussphase der Begegnung von der Bank aus verfolgen. Die genaue Diagnose steht noch aus. Thiele ließ am Montag nach dem Derby Röntgenaufnahmen machen, doch Gewissheit bekomme er erst, wenn es ins MRT gehe, erklärte der MTV-Leader.

Das MRT ist für den ersten Tag nach der Rückkehr aus dem Urlaub, also den morgigen Freitag, angesetzt. Dann erst wird man in Vorsfelde die Situation einschätzen können. Bis dahin begleiten die kurzfristigen Kaderplanungen Sorgen. Was, wenn auch Thiele schwerer verletzt ist und wie Paul Mbanefo langfristig fehlt? Der Kreisläufer des MTV verletzte sich in der Vorbereitung und muss nun neun Monate aussetzen. Für Mbanefo haben die „Razorbacks“ adäquaten Ersatz finden können. Thiele wäre nicht zu ersetzen.

Mit dem bosnischen Kraftpaket Vasilj kam ein Spieler als Mbanefo-Vertreter, der sowohl offensiv als auch defensiv wird helfen können. Fast zwei Meter groß, über 100 Kilo schwer – Vasilj macht Eindruck. „Matej hat im Training schon erste Duftmarken gesetzt“, berichtet Vorsfelde-Cheftrainer Daniel Heimann.

Der 23-Jährige bringe neue Qualitäten mit. Der reaktivierte Pascal Bock, jahrelang die große Identifikationsfigur beim MTV, sei ein anderer Spielertyp als Vasilj, erklärt Heimann. „Bocki ist läuferisch stark, beschäftigt die gegnerische Abwehr, indem er viel unterwegs ist. Matej kann mit seinem Körper sehr gut Sperren stellen.“ Heimann traut dem Bosnier einen Kaltstart zu. „Ich denke nicht, dass er Anpassungsschwierigkeiten haben wird.“ Die Kommunikation mit den Mitspielern funktioniere bereits. „Mit Matej sprechen wir derzeit Englisch. Er lernt Deutsch“, sagt Heimann.

Thiele und Vasilj sollen für den Rest der Saison das Mittblock-Duo der „Razorbacks“ geben. Der Neuzugang ist einsatzbereit und wird schon gegen Duderstadt auflaufen. „Wir hoffen, dass auch Marius zur Verfügung stehen wird“, erklärt Heimann.

Ein starkes Abwehrzentrum sei der Schlüssel zum Erfolg des Vorsfelder Spiels. „Aus einer starken Defensive heraus wollen wir unser Tempospiel aufziehen“, sagt Heimann. Den Positionsangriff wolle man gegen Duderstadt vermeiden. „Der TV Jahn ist ein unbequemer Gegner. Duderstadt kann offensiv in einer 3-2-1- oder 5-1-Formation decken. Das erfordert viel Bewegung im Rückraum und sicheres Passspiel“, sagt Heimann. „Wenn wir einfache Kontertore werfen können, dann nehmen wir die gerne.“

MTV Vorsfelde – TVJ Duderstadt , Sa., 18.30 Uhr, Sporthalle im Eichholz.

Wolfsburger Nachrichten, S.31, 22.09.2022