Handball: Trainer Heimann mit Platzierung und Punktausbeute nicht zufrieden – Seit 3. Januar im Training
Von Florian Schulz
Vorsfelde. Platz fünf, 15:9 Punkte – das ist nicht das, was sich die Oberliga-Handballer des MTV Vorsfelde in der ersten Saisonhälfte erhofft hatten. Mit viel Selbstvertrauen und Rückenwind gingen sie in die Spielzeit, doch vor allem die vielen Ausfälle machten ihnen einen gewaltigen Strich durch die Rechnung. „Damit haben wir unsere Ziele selbst in Gefahr gebracht“, erklärt MTV-Trainer Daniel Heimann, der trotz vieler Hiobsbotschaften in der Hinrunde hofft, dass die Seinen noch den Sprung in die Top Drei schaffen. „Die Jungs, die immer dabei waren, haben teilweise auch herausragende Leistungen gebracht“, unterstreicht Heimann.
Die Highlights
Für Vorsfeldes starken Mann an der Seitenlinie war’s ganz klar die Begegnung beim Lehrter SV. Der MTV trat mit einem Mini-Kader an, am Ende waren’s nur noch sechs Feldspieler – und dennoch sprang ein 23:23-Unentschieden heraus. „Teilweise mussten die Jungs auf Positionen spielen, auf die sie eigentlich nicht gehören“, erinnert sich Heimann zurück. Doch speziell die jungen Akteure bewiesen in dieser Auswärtspartie, dass sie bereit sind, Verantwortung zu übernehmen. „Einzelne Spieler haben eine großartige Entwicklung genommen, das macht uns hinsichtlich unserer Verjüngungskur Mut.“ Dazu denkt Vorsfeldes Coach gern an den höchsten Saisonsieg (39:18) in Warberg zurück, als die Seinen eine „herausragende Deckungsleistung“ auf die Platte brachten.
Die Überraschung
Der Punktgewinn in Lehrte überraschte Heimann sehr: „In dieser Phase der Saison haben wir ohnehin viel richtig gemacht.“ Auf der anderen Seite hätte der MTV-Trainer nicht damit gerechnet, dass die Razorbacks gegen Aufsteiger TV Jahn Duderstadt (24:24) nicht als Sieger aus der eigenen Halle gehen. „Duderstadt ist für mich aber eine Überraschungsmannschaft, die sicherlich noch das eine oder andere Topteam ins Wanken bringen wird“, ist sich Heimann sicher.
Der Frustmoment
Den gab’s erst Mitte Dezember beim deutlichen 27:37 in Großburgwedel. In den ersten 20 Minuten hätte seine Mannschaft noch gut mitgehalten, so Heimann, „doch dann haben wir nicht mehr stattgefunden und uns selbst unseres Spielstils beraubt“. So leuchtete am Ende ein klares Ergebnis auf der Anzeigetafel auf. „Das waren nicht wir“, ärgert sich Vorfeldes Coach nach wie vor.
Die Baustelle
„Die Jungs müssen vor allem auf ihre Gesundheit achten“, sagt Heimann schmunzelnd. Sollten sie von weiteren Verletzungen verschont bleiben und der Kader endlich mal voll sein, „können wir für jede Mannschaft unangenehm sein“. Dazu hofft der Trainer, dass seine Razorbacks mehr Konstanz reinbekommen – sowohl, was die Leistungen als auch die Ergebnisse angeht. Die Abwehr („Die Jungs haben das System verinnerlicht“) macht ihre Sache gut, doch im Angriff muss noch zugelegt werden. Aufgrund vieler Umstellungen stimmen die Abläufe auch noch nicht hundertprozentig. Immerhin: Jakob Nowak ist nach langer Verletzungspause zurück, wenn auch noch nicht bei 100 Prozent.
Die Ziele
Die Eberstädter wollen mehr Punkte holen als in der Hinrunde, um sich möglichst noch unter den Top Drei zu etablieren. „Platz zwei wird sicherlich schwierig, aber an Rang drei sollten wir uns schon noch orientieren“, erklärt Heimann. Das Auftaktprogramm im neuen Jahr habe es in sich, doch schon da erhofft sich der MTV-Coach möglichst viele Zähler. Am 3. Januar starteten die Razorbacks in die Vorbereitung auf das erste Ligaduell dieses Jahres am Samstag (19.30 Uhr) beim MTV Großenheidorn. Linksaußen Kai Aselmann steht übrigens bis Saisonende nur aushilfsweise zur Verfügung. „Er fehlt aufgrund eines Praktikums, wird aber sporadisch, wenn es seine Aktivitäten zulassen, für uns als Standby-Spieler zur Verfügung stehen“, so der Trainer.
Wolfsburger Allgemeine, Seite 26, 12.01.2023