Aus einem Handball-Jahr wurden vier: Vorsfeldes Rechtsaußen bereut seine Entscheidung nicht

Schnell, stark im Eins-gegen-Eins und sprungkräftig: Das sind die großen Stärken von Vorsfeldes Rechtsaußen Marius Schwarz

Es sollte zunächst nur ein einjähriges Reinschnuppern werden: Für Marius Schwarz sind’s beim Handball-Oberligisten MTV Vorsfelde bereits vier Jahre geworden, seine Entscheidung hat er nie bereut.

Vorsfelde. Gute Kontakte oder gar Verwandtschaften machen häufig viel aus: Dass ein Handballer den Weg aus dem sachsen-anhaltischen Calbe/Saale nach Vorsfelde wählt, wäre anders wohl auch nicht möglich. Seit vier Jahren spielt Rechtsaußen Marius Schwarz beim Handball-Oberligisten MTV Vorsfelde – nachdem er anfangs nur für eine Saison reinschnuppern wollte. Und pendeln muss der 25-Jährige auch nicht mehr.

Nach Vorsfelde kam er vor allem durch Torhüter Thomas Krüger, beide haben nämlich den gleichen Cousin und Krüger selbst einen guten Draht zur TSG Calbe/Saale und zum dortigen Keeper. Der Anruf kam allerdings von Teammanager André Frerichs, der Schwarz vom Wechsel in die Eberstadt überzeugte. „Sie brauchten damals jemand Neues auf meiner Position, also sollte ich mir das bei einem Probetraining mal anschauen“, erzählt der gebürtige Sachsen-Anhalter. Sein alter Klub hatte sich zwar die Landesmeisterschaft gesichert, allerdings auf den Oberliga-Aufstieg verzichtet. „Ich wollte aber gern eine Liga höher, von daher hat sich das mit Vorsfelde angeboten und ich wollte den Schritt gehen“, so Schwarz.

„Das war schon sehr aufwendig“

Er unterschrieb zunächst einen Einjahres-Vertrag, mittlerweile sind daraus vier geworden. Weil der Rechtsaußen beim MTV sehr glücklich ist. Die ersten zwei Jahre pendelte Schwarz sogar noch knapp anderthalb Stunden zwischen Calbe und Vorsfelde, weil er zu diesem Zeitpunkt noch eine Ausbildung in der Nähe von Magdeburg absolvierte. „Das war schon sehr aufwendig“, blickt der Rechtsaußen zurück. Mittlerweile ist er zu seiner Freundin nach Dannenbüttel gezogen und fährt bis nach Vorsfelde nur noch gut eine Viertelstunde.

Mit seinen knapp 1,70 Metern Körpergröße besticht Schwarz durch seine Schnelligkeit, ein gutes Eins-gegen-Eins sowie seine Sprungkraft. Von 2009 bis 2011 besuchte er das Sportgymnasium in Magdeburg und spielte in dieser Zeit in der D- und C-Jugend des SC Magdeburg. Anschließend ging’s für ihn aus privaten Gründen wieder zurück nach Calbe, wo er zunächst im Nachwuchs sowie anschließend für drei Jahre für die erste Herrenmannschaft aktiv war. Auch wenn der Rechtsaußen im SCM-Nachwuchs durchaus von einer Profi-Karriere träumen durfte, ist er mit seinem eingeschlagenen Weg sehr zufrieden.

Durch Personalnot zusammengerückt

„Ich spiele in einem tollen Team, habe hier viele Freunde gefunden, dazu machen wir in der Mannschaft auch privat viel zusammen“, schwärmt der Dannenbütteler von seiner neuen sportlichen Heimat. Auch sportlich lief’s in den vergangenen Jahren sehr gut – in der laufenden Saison eher weniger. Durch große Verletzungssorgen stehen die Schützlinge von Trainer Daniel Heimann nicht da, wo sie hinwollen. „Das habe ich so auch noch nicht erlebt, doch das ist für uns auch eine Erfahrung, die wir einfach mal machen müssen“, sagt Schwarz. Die arg dezimierte Mannschaft sei durch die vielen Ausfälle umso stärker zusammengerückt. Nun gelte es aber, mit den Kräften zu haushalten: „Bisher machen wir das gut. Und wenn uns das weiterhin gelingt, werden wir schauen, was noch drin ist.“ Der MTV blicke aber nur von Spiel zu Spiel, setze sich bis Saisonende kein klares Ziel.

Am Samstag (18.30 Uhr) geht’s für die Eberstädter zunächst einmal daheim gegen Tabellennachbar Lehrter SV um Punkte. „Das wird ein Gradmesser“, ist sich Schwarz sicher. In der jüngsten Vergangenheit verschlief der MTV häufig die Anfangsphase, „gerade die ersten zehn Minuten werden aber wichtig sein“. Die Nummer 2 hofft auf eine sichere Abwehr, eine gute Torhüterleistung und eine effektive Chancenverwertung, „dann haben wir sicher gute Karten“.

Fallersleben genießt ebenfalls Heimrecht

Ebenfalls am Samstag, allerdings erst um 19 Uhr, spielt Ligakonkurrent VfB Fallersleben in den eigenen vier Wänden. Die Knobbe-Sieben geht als Favorit ins Duell mit dem HSV Warberg/Lelm. Erst am Sonntag gefordert sind indes die Oberliga-Frauen des VfL Wolfsburg, sie treten ab 14.15 Uhr beim Northeimer HC an und müssen dort mit der Favoritenrolle leben.

Von Florian Schulz, WAZ 03.03.2023