Was den Vorsfelder Stadtlauf so besonders macht

Die 27. Saison der beliebten Rennserie wurde am Sonntag in der Eberstadt eröffnet. Rund 250 Starter sind auf drei verschiedenen Strecken dabei.

Vorsfelde. Immer wieder Vorsfelde: Der einzige reine Stadtlauf im großen Kalender bildete auch 2023 den Auftakt des Laufcups Gifhorn-Wolfsburg. Seine Besonderheit: Die Teilnehmer müssen nicht nur durchgängig auf Asphalt laufen, sondern viermal einen Rundkurs zu je 2,5 Kilometer absolvieren, um letztendlich auf deren zehn zu gelangen. „Vorsfelde ist eine schöne Stadt, hat zudem eine tolle Altstadt“, nennt der Leichtathletik-Abteilungsleiter des gastgebenden MTV, Holger Hänisch, einen wesentlichen Grund. Er hatte am Sonntag erstmals den Hut auf und aufgrund der tollen Vorbereitung wenig Mühe, einen tollen Start ins Laufjahr auf die Beine zu stellen.

Insgesamt elf Veranstaltungen wird es im ersten vollen Laufcup-Jahr nach der Corona-Pandemie 2023 geben – zehn davon führen zumindest zu Teilen über Wald- und Wiesenwege. In Vorsfelde ist das anders, da wird ausschließlich durch die Stadt gelaufen. „Insgesamt lohnt sich das umso mehr“, erklärt Hänisch. Die Läuferinnen und Läufer sehen die Eberstadt von ihrer schönsten Seite, die Zuschauer bekommen die Teilnehmer deutlich häufiger zu sehen als sonst. „Es muss um viele Ecken, Kanten und Winkel gelaufen werden, dazu sind ein paar Steigerungen drin. Natürlich macht es das nicht einfacher“, weiß der MTV-Spartenchef, aber für den Veranstalter hat dieser 2,5-Kilometer-Rundkurs einen weiteren großen Vorteil: „Wir haben ja auch viele Kinder und Schüler dabei, der Kurs ist flexibel zu laufen, von einmal bis viermal. Dazu müssen wir nicht verschiedene Strecken abmessen und anmelden.“

Gewisses Know-How
entwickelt

Dass der Stadtlauf erneut den Auftakt der beliebten Rennserie bildete, habe laut Hänisch keinen besonderen Hintergrund – „das ist historisch einfach so gesetzt“. Immer wieder am dritten Sonntag im März wird in Vorsfelde gelaufen – und das erstmals nach vier Jahren. Hänisch übernahm den Staffelstab von Jörg Weichert. „Er hat das Feld gut bestellt und alle wichtigen Infos verschriftlicht, dazu hatten wir einen großen Pool von altgedienten MTVern, die als Streckenposten und bei der Anmeldung eingesprungen sind“, erzählt der Lauf-Hauptverantwortliche. „Und dadurch, dass der Lauf schon 25 Jahre alt ist, hat sich auch ein gewisses Know-How entwickelt, auf das wir zurückgreifen können.“ Die Vorbereitungen mit der Anmeldung des Events bei der Stadt und beim Niedersächsischen Leichtathletik-Verband begannen bereits im Oktober, die „heiße Phase“ startete hingegen im Januar. 197 Teilnehmer gaben auf der Zehner-Strecke alles, 33 über zweieinhalb Kilometer und noch einmal 17 auf fünf Kilometern. Zusammen rund 250 Teilnehmer sind zwar noch lange kein Rekord (vor der Pandemie waren es auch schon mal etwa 400), aber nach der langen Pause eine ordentliche Zahl.

Hänisch bedankte sich beim MTV-Gesamtvorstand für die tolle Unterstützung, „gerade in Zeiten der klammen Kassen“. Die Grundstrukturen seien aber vorhanden gewesen, ein reibungsloser Ablauf dadurch garantiert. Die Strecke ließ sich trotz der Regenfälle kurz vor dem Start gut passieren, Unfälle gab’s glücklicherweise nicht. Und selbst, wenn die Teilnehmer-Zahlen noch nicht da sind, wo sie vor Corona waren, ist Hänisch optimistisch gestimmt: „Ich denke, der eine oder andere wartet noch ab, stößt womöglich später dazu. Ich bin mir sicher, dass die Teilnehmerkurve in diesem Jahr wieder steil nach oben gehen wird.“

Harwardt und Ehlers
sind die Schnellsten

Einmal mehr wurde der Cup-Dominator der Vorjahre, Valentin Harwardt (VfL Wolfsburg), am Sonntag bei der 25. Auflage seiner Favoritenrolle gerecht und siegte in 32:24 Minuten recht souverän vor Vereinskollege Steffen Hannich (33:06 Min.) und Nick Schierding (LG Braunschweig/33:52). Schnellste Frau war die für den VfB Fallersleben startende Malin Ehlers in starken 38:49 Minuten, gefolgt von Kathrin Nickel (Bergziegen Fallersleben/42:57 Min.) und Daniela Fromholz (Hoitlinger SV/44:46).

Der einzige reine Stadtlauf im Laufcups-Kalender: In Vorfelde fand am Sonntag wieder wieder der Jahres-Auftakt statt.Foto: Britta Schulze

WAZ, 20.03.23