Darum ist der MTV Vorsfelde vom Doppelspieltag bedient

Sein Einsatz wackelt: MTV-Kapitän Marius Thiele.

VORSFELDE.  Keine ideale Lösung: Am Freitag geht’s für die Oberliga-Handballer zum Nachholspiel nach Duderstadt, am Sonntag zur HSG Plesse-Hardenberg.

Als Wiedergutmachung hätte sich Daniel Heimann vom Landes-Handballverband HVNB ein Übernachtungsangebot in Südniedersachsen gewünscht. Dessen Fehlplanungen ist es geschuldet, dass die Oberliga-Handballer des MTV Vorsfelde vor einem Doppelspieltag stehen – am Freitag (19.30 Uhr) geht’s zum TVJ Duderstadt, am Sonntag (17 Uhr) zur HSG Plesse-Hardenberg.

Dass eine Oberliga-Partie verlegt werden muss, war in den vergangenen Jahren keine Seltenheit. Der Grund für die Verlegung des Spiels gegen Duderstadt im Februar war allerdings bemerkenswert: Der Verband konnte kein Schiedsrichtergespann stellen. Erst kurzfristig erreichte die Klubs diese Nachricht. Gleichzeitig beauftragte der HVNB die Team-Verantwortlichen, einen neuen Termin zu finden. Dieses Vorgehen sorgte in Vorsfelde für Unmut. „Das hätte man anders lösen müssen“, sagt Trainer Heimann. „Wir hätten als Vereine je einen Schiedsrichter stellen können.“

Trainer Daniel Heimann macht kuriosen Vorschlag

Der HVNB bestand jedoch auf einer Neuansetzung. Die brachte die erwarteten Terminprobleme mit sich. „Freie Wochenenden sind selten. Die Spieler haben auch Pläne neben dem Handball“, erklärt Heimann. Mit der Lösung, die Begegnung an einem regulären Spieltag auszutragen, ist der Vorsfelder Coach nicht zufrieden. „Wir laufen personell schon auf der letzten Rille, müssen jetzt zwei Spiele in drei Tagen absolvieren“, sagt Heimann. „Wie der Verband das handhabt, macht mich richtig wütend.“

Seinen Humor hat der Trainer nicht verloren. Mit einem Augenzwinkern schlug Heimann vor, man könne seinem Team doch einen Wellness-Samstag inklusive zweier Übernachtungen als Entschädigung spendieren. Dann müssten die Vorsfelder die Fahrt nach Südniedersachsen nur einmal bestreiten. Auf so weitreichende Kulanz hoffen sie aber nicht ernsthaft beim MTV.

Handballer des MTV Vorsfelde von Personalsorgen geplagt

Der „Razorbacks“-Tross wird sich sowohl Freitag als auch Sonntag aufmachen. Vor allem der erste Ausflug dürfte anstrengend werden. „Die Jungs kommen von der Arbeit und fahren direkt weiter“, sagt Heimann. „Das ist keine ideale Vorbereitung.“ Wer genau mit im Bus sitzt, ist offen. Torwart Thomas Krüger und Cedric Sievert (Bänderriss) fehlen. Sehr schwer würde ein Ausfall von Kapitän Marius Thiele wiegen. Dieser hat Schulterprobleme, kann nicht schmerzfrei werfen. Thiele wird aber voraussichtlich als Defensivspezialist mitkommen. Dennoch ist die Personallage angespannt, der Coach rechnet mit acht Feldspielern. Von denen erwartet Heimann eines: Einsatz. „Wir sind dezimiert, leisten aber Gegenwehr.“

Nur einen Tag Pause gibt es dann. Am Sonntag geht’s in Plesse weiter – beim Schlusslicht. Das einfachere Spiel? „Nein“, betont Heimann. „Die HSG ist sehr unangenehm zu spielen, gerade in eigener Halle.“ Heimann ehrlich: „Ich bin froh, wenn wir ein Haken hinter das Wochenende setzen können.“

Von Kilian Symalla, WN 12.04.2023