Vorsfelde. Aufgrund zahlreicher langfristiger Ausfälle verlief die Oberliga-Saison aus MTV-Sicht nicht zufriedenstellend. Zum Abschluss wartet Großenheidorn.
Eine Partie noch, dann können die Handballer des MTV Vorsfelde einen Haken hinter die Saison machen. Das von Verletzungen geplagte Team steht kurz davor, immerhin den Trostpreis einer Platzierung in der oberen Tabellenhälfte der Handball-Oberliga einzustreichen. Doch der Liga-Zweite MTV Großenheidorn hat etwas dagegen.
Dass es nicht um eine Platzierung in den Top 3 der Oberliga gehen würde, mussten die Vorsfelder Verantwortlichen früh in der Saison akzeptieren. Drei Stammkräfte des Teams verpassten die Spielzeit fast vollständig. Mehr als Rang 7 wird es diesmal nicht, vielleicht Platz 6, wenn der VfB Fallersleben stolpert. Um Mittelfeldplatzierungen zu spielen, ist allerdings nicht der Anspruch der Vorsfelder. „Wir hatten uns mehr versprochen“, sagt MTV-Mannschaftsführer Marius Thiele. „Jetzt geht’s darum, die Saison möglichst gut abzuschließen.“
Kapitän Thiele warnt vor Großenheidorns Prunkstück
In der Eberstadt wollen die Handballer einen Strich unter die Spielzeit machen und den Fokus auf die kommende richten – wenn das Team wieder vollzählig und konkurrenzfähig ist. Eine Begegnung wie die mit Großenheidorn soll dann wieder ein Spitzenspiel sein, eine Partie, in der es um Aufstiegschancen geht. Am Samstag steht weder für Vorsfelde noch für Großenheidorn viel auf dem Spiel. Der Zweite hat das Meisterschaftsrennen gegen Handball Hannover-Burgwedel knapp verloren.
Ein angeschlagener Vizemeister? „Möglicherweise. Großenheidorn hat Hannover einen harten Fight um die Meisterschaft geboten.“ Aber auch wenn die letzte Entschlossenheit weg ist, ist Großenheidorn noch immer ein Topteam mit viel Qualität. Thiele warnt: „Der MTV ist eine der beiden Übermannschaften, klar besser als der Rest der Liga.“ 20 der bisher 25 Oberliga-Spiele gewann Großenheidorn. Auffällig: Die Offensive ist die mit Abstand beste der Liga. 890 Treffer erzielte der MTV in den 25 Partien, das entspricht einem Schnitt von mehr als 35 Toren pro Spiel. „Der Angriff ist ihr Prunkstück“, erklärt Thiele. Keine Mannschaft der Liga spiele einen so schnellen Ball wie der MTV, betont Thiele. „Das ist richtig schöner Handball, den Großenheidorn bietet.“
Die Vorsfelder müssen sich auf neue Aufgaben in der Defensive einstellen. „Großenheidorn geht in die Lücken der gegnerischen Abwehr, greift die Nahtstellen an“, sagt Thiele. Die wendigen Spieler seien nur schwer aufzuhalten. „Der MTV hat ein eher klein gewachsenes Team. Die Spieler sind schnell und kaum zu fassen“, führt der Vorsfelder Kapitän aus. Das Risiko: „Als Gegner kann man sich oft nur mit Fouls helfen. Großenheidorn zieht viele Siebenmeter.“
MTV Vorsfelde – MTV Großenheidorn, Sa., 18.30 Uhr, Im Eichholz.
Von Kilian Symalla, WN 18.05.2023