von Maik Schulze/15.09.24/WAZ
Der MTV Vorsfelde ist Spitzenreiter der Handball-Regionalliga. Warum die Razorbacks außerdem gut schlafen konnten, wieso es keinen Matchwinner gab.
Vorsfelde. Sie ist krumm und schief – aber in den Augen des MTV Vorsfelde einfach wunderschön: die Tabelle der Handball-Regionalliga. Nach dem 33:31 (16:13) gegen den SV Alfeld schliefen die Razorbacks am Samstagabend als Tabellenführer ein. Und sie schliefen tief und fest nach einem Spiel, das ihnen alles abverlangte. „Wir haben kämpferisch alles gegeben. Der Gegner aber auch“, sagte MTV-Coach Andrè Frerichs.
Nur Northeim hätte noch vorbeiziehen können
Die Anzahl der absolvierten Partien nach drei Spieltagen ist schon jetzt nicht mehr bei allen Teams gleich, aber nur eines hätte Vorsfelde aktuell am Sonntag noch an der Spitze ablösen können. Doch der Northeimer HC verpasste die Chance, unterlag der Bundesliga-Reserve des TSV Burgdorf mit 28:30. So oder so: „6:0 Punkte sind sehr gut“, freut sich Frerichs über den Start.
Dass die MTV-Bilanz makellos blieb, lag an in der Crunchtime treffsicheren Razorbacks. Dass es mit Spannung in die letzten Minuten in der Halle der Wolfsburger Carl-Hahn-Schule ging, lag aber zuvor auch an Vorsfeldern, die manches liegenließen, so die Tür für Alfeld spät wieder einen Spalt öffneten. Frerichs: „Die Chancen waren da, wenn wir davon ein paar reinmachen, läuft‘s entspannter.“ Denn: „In dieser Liga wird dir nichts geschenkt“, so der Coach, der mit „der Rückwärtsbewegung in den ersten Minuten“ nicht zufrieden war.
Da lagen die Gäste, die in Summe der 60 Minuten bei Abprallern oft das Glück auf ihrer Seite hatten, auch das einzige Mal vorn (5:4/9.) Ab dem 10:9 (22.) hatte Vorsfelde dauerhaft die Führung inne, war zwischenzeitlich auf vier Tore (23:19/44.) davongezogen. Aber zweimal glich Alfeld noch aus. Zu einem Zeitpunkt, als die Gastgeber längst ohne Milan Vuckovic auskommen mussten. Der MTV-Hüne war nach zwei frühen Zeitstrafen (15.) erst lange auf der Bank geblieben, kassierte dann kurz nach seiner Rückkehr aufs Feld (36.) die dritten zwei Minuten und damit Rot. „Er soll jedes mal den Fuß in den Ball gestellt haben. Beim dritten Mal weiß ich nicht, da ist er hochgesprungen…“, haderte Frerichs etwas mit der Entscheidung.
Vorsfelde fällt nicht
Die Partie wackelte dann beim Stand von 27:27 (51.) und 32:21 (59.) für Vorsfelde, doch der MTV fiel nicht. Auch nicht, als Kris Behrens und Lasse Giese, der wie Paul Mattes Ludwig sein Comeback feierte, in der Endphase in Manndeckung genommen wurden.
Vorsfeldes großer Trumpf in den Schlussminuten? Viele Trümpfe. „Bei uns ist es aktuell so, dass jeder etwas entscheiden kann“, sagt Frerichs. Und so gab es den EINEN Matchwinner nicht. Die letzten sechs Tore – zwei davon in Unterzahl – warfen sechs verschiedene Schützen. Kaum auszurechnen diese Razorbacks. Gut möglich, dass deshalb mit ihnen in der Regionalliga zu rechnen ist.
Jetzt nach Fredenbeck
Weiter geht‘s für die Razorbacks am Samstag, 21. September (19.30 Uhr) beim VfL Fredenbeck, der sein bisher einziges Spiel in der krummen und schiefen Tabelle mit 34:22 beim SV Beckdorf am ersten Spieltag gewonnen hatte.
MTV: Weber, Krüger – Schwarz (3), Thiele, Vuckovic, Wiegner, Steinke (3), Mbanefo (2), Sievert (5), Giese (3), Schilling (2), Bornkessel, Hoffmann (7/2), Behrens (7/2), Ludwig (1). Rot: Vuckovic (36./drei Zeitstrafen).