von Maik Schulze/WAZ/24.11.2024
Zweimal Rot und ein Ausrutscher auf dem Parkett zur falschen Zeit: Die Regionalliga-Handballer des MTV Vorsfelde hatten die Partie beim TV Cloppenburg eigentlich schon im Sack.
Cloppenburg. Sechsmal war der MTV Vorsfelde in der Handball-Regionalliga bisher auswärts unterwegs, fünfmal in Folge gab‘s nun auf der Rückfahrt nichts zu feiern. Die Razorbacks unterlagen auch bei Kellerkind TV Cloppenburg mit 28:32 (15:15) und müssen nun im Rückspiegel selbst die Abstiegsplätze im Blick haben. Dabei war der Auswärtsfluch fast schon besiegt. Dann gab‘s Rot und einen Ausrutscher.
Doppel-Chance zur Vier-Tor-Führung
Mit dem Heimerfolg gegen den TV Schiffdorf (34:29) im Rücken steuerte Vorsfelde in Cloppenburg auf Siegkurs. Nachdem die Partie lange ausgeglichen war, schien der MTV dem TV den Zahn gezogen zu haben. Zugang Christian Lopez hatte zum 23:20 (44.) getroffen, Marius Schwarz wurde direkt danach super freigespielt, rutschte aber unglücklich weg. Pech. Vorsfelde kam aber erneut in Ballbesitz. Lasse Giese hatte die nächste Chance. „Er ist durch und wird gehalten. Für mich sind das zwei Minuten und Siebenmeter“, ärgerte sich Coach André Frerichs über den ausbleibenden Pfiff. Siebenmeter waren für die Razorbacks sowieso Mangelware am Samstagabend: Während der TV (fünf von fünf verwandelt) einige zugesprochen bekam, hatte Vorsfelde am Ende nur einen Strafwurf, den Lars Hoffmann verwandelte.
„Das hat uns das Genick gebrochen.“
André Frerichs
MTV-Trainer über das aus seiner Sicht unberechtigte Rot für Kris Behrens
Einen anderen Pfiff hätte es aus MTV-Sicht nicht geben dürfen. Kris Behrens, in Cloppenburg der stärkste Vorsfelder, hatte glatt Rot gesehen (42.). Warum? Das konnte sich Frerichs nicht erklären. „Der Platzverweis war unberechtigt. Das hat der Schiri-Beobachter später auch gesagt.“ Vorsfelde half diese Erkenntnis nicht mehr. Behrens Ausschluss („Das hat uns das Genick gebrochen“) und der nicht ausgebaute Vorsprung brachten Cloppenburg zurück ins Spiel. Mit einem 12:5-Lauf glich der Gastgeber nicht nur aus und ging nach der Pause erstmals in Führung (25:24/50.), sondern gewann am Ende nach dem zweiten Platzverweis für Vorsfelde (Milan Vuckovic/57.) noch recht deutlich – und das als schwächster Angriff der Liga mit persönlichem Torrekord.
Vorsprung auf den Keller schrumpft
Das Schiri-Gespann, das zwei Drittel der Partie gut gepfiffen habe, so Frerichs, hätte in den letzten zehn Minuten bei 50:50-Situationen immer gegen Vorsfelde entschieden. „Da waren die Pfiffe einseitig.“ Auch bei dieser Einschätzung hätte ihm der Beobachter recht gegeben. Da der MTV es vorher verpasst hatte, den Sack zuzumachen („Da haben wir es selbst verdaddelt“), stand unterm Strich die nächste Auswärtspleite. Der Vorsprung auf die Abstiegsplätze ist beim Tabellenachten auf vier Zähler geschrumpft.