von Florian Schulz/WAZ/30.11.24
Die Regionalliga-Handballer des MTV Vorsfelde feierten am Samstag ihren fünften Saisonsieg. Das 34:31 beim SV Beckdorf bezahlten die Schützlinge von Trainer André Frerichs jedoch teuer
Beckdorf. Es wurde am Ende zwar noch eine Zitterpartie, doch die zwei Punkte wanderten verdientermaßen auf das Konto des MTV Vorsfelde. Der 34:31-(15:14)-Auswärtserfolg beim SV Beckdorf war für die Eberstädter mit Blick auf die Tabelle und die Ergebnisse der Konkurrenz besonders wichtig, um sich von der Abstiegszone fernzuhalten. Doch den fünften Saisonsieg bezahlte der MTV teuer.
Bereits in der ersten Halbzeit verletzte sich Lasse Giese und konnte nicht weitermachen. Vermutlich handelt es sich um einen Muskelfaserriss im hinteren Oberschenkel. Gleiche Verletzung zog sich möglicherweise auch Torhüter Thomas Krüger im zweiten Abschnitt zu. „Beide haben etwas gespürt, ich rechne mit ihnen erst im nächsten Jahr wieder. Das heißt für uns, dass wir noch ein bisschen enger zusammenrücken müssen“, verdeutlichte Vorsfeldes Trainer André Frerichs.
Traumstart, dann aber aus dem Tritt gekommen
Seine Mannschaft erwischte vor den Toren Hamburgs einen Traumstart, führte nach sechs Minuten mit 4:1. „Wir haben den Gegner kalt erwischt, haben gut verteidigt, sind gut ins Tempospiel gekommen und haben einfache Tore erzielt“, erklärte Frerichs. Doch dann war‘s vorübergehend vorbei mit der Vorsfelder Herrlichkeit. „Wir haben unsere Angriffe nicht konsequent zu Ende gespielt und zu schnell abgeschlossen“, sagte der MTV-Coach. Folge: Beckdorf führte nach zehn Minuten mit 6:4. Bis zur Halbzeit blieb‘s ein Duell auf Augenhöhe, doch ab Minute 24 führten durchgehend die Gäste – zur Pause hieß es 15:14. „Wenn wir mit vier oder fünf Treffern geführt hätten, wäre das auch okay gewesen“, gab Frerichs zu.
„Wir haben dann noch eine Auszeit genommen und uns gesagt, dass wir dieses Spiel nicht verlieren werden.“
André Frerichs
Trainer des MTV Vorsfelde
Als es inmitten des zweiten Durchgangs 24:19 stand, schien Vorsfelde („Wir sind wieder gut ins Tempo gekommen, der Gegner kam in der Abwehr meist nicht hinterher, sodass wir viele freie Würfe hatten“) sich schon auf der Siegerstraße zu befinden. Pustekuchen! „Wir hatten wieder unsere obligatorische Phase, in der wir zu viel Harakiri gespielt haben“, kritisierte Frerichs. Wieder spielten die Eberstädter ihre Angriffe nicht strukturiert genug aus, mit vier Treffern in Serie glichen die Beckdorfer zwei Minuten vor Ultimo sogar aus (31:31). „Wir haben dann noch eine Auszeit genommen und uns gesagt, dass wir dieses Spiel nicht verlieren werden“, sagte Vorsfeldes Trainer. Da Marek Siggelkow, Kris Behrens und Lars Hoffmann die letzten drei Treffer dieser Partie vorbehalten waren, nahm der MTV die zwei Zähler dann auch mit auf die Heimreise.
Letztes Heimspiel dieses Jahres gegen Schaumburg
Frerichs lobte vor allem Torhüter Nick Weber („Er hat gut was angefasst“), der sogar einmal traf, und Kris Behrens („Er hat das Spiel gut aufgezogen und achtmal getroffen“). Über die schwache Siebenmeterausbeute – nur zwei von sechs Versuchen wurden verwandelt – wird hingegen unter der Woche sicher noch im Training gesprochen. Das letzte Heimspiel dieses Jahres bestreitet der MTV am Samstag (19.30 Uhr) gegen Tabellennachbar HSG Schaumburg. „Das wird ein knackiges Spiel, das sicher bis zum Ende eng bleiben wird. Wir brauchen wieder eine stabile Abwehr und viele Tore durch die erste Welle“, blickte Frerichs voraus.
MTV: Weber (1), Krüger – Schwarz (4), J. Thiele, Vuckovic (1), Wiegner, Steinke, Lopez (3), Siggelkow (1), Mbanefo (2), Sievert, Giese (3), Schilling (3), Bornkessel (1), Hoffmann (7), Behrens (8).