von Babara Benstem/WN/14.10.2025
Was können Bewegung und Ernährung bei Prävention und Therapie leisten? Expertinnen geben Antworten.
Wolfsburg. Was können Bewegung und Ernährung bei der Brustkrebserkrankung leisten? Wie ist der medizinische Stand bei Behandlung und Therapie? Welche Selbsthilfe, welche Anlaufstellen für Betroffene gibt es? Welche Funktion übernimmt der Sportverein bei alledem? Um diese und viele weitere Fragen und Themen wird es am Dienstag, 28. Oktober, beim MTV Vorsfelde gehen. In Zusammenarbeit mit dem Klinikum Wolfsburg und dem Medizincampus lädt der Vorsfelder Verein dann ins MTV-Action am Schulzentrum Eichholz (Am Grünen Jäger) ein. Beginn ist um 17.30 Uhr. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.
Die rosa Schleife erinnert im Oktober an den Brustkrebsmonat

Im Oktober ist weltweiter Brustkrebsmonat. Er geht auf eine Initiative aus dem Jahr 1985 der American Cancer Society zurück. Ziel ist, durch weltweite Veranstaltungen auf die Erkrankung aufmerksam zu machen, Therapieformen darzustellen, Hilfsangebote für Betroffene zu machen, über Prävention zu informieren. Symbol ist die rosa Schleife, die bei vielen Veranstaltungen zu sehen ist.
Daniela Kluge vom MTV-Vorstand zu den Gründen, warum der Vorsfelder Sportverein das Thema aufgreift: „Wir haben viermal hintereinander den Herzmonat November mit Aktionen in den Mittelpunkt gerückt. Das wurde jeweils sehr gut angekommen. Der Informationsbedarf ist beim Thema Herzgesundheit sehr hoch. Das wird bei Brustkrebs nicht anders sein. Wir können die Schwerpunkte Bewegung, Ernährung anbieten. Und bei unserer Veranstaltung wird es maßgeblich um den medizinischen Sachstand gehen. Um Behandlung, Früherkennung, Forschung und weitere Schwerpunkte.
„Niemand ist gezwungen, sich mit einer Erkrankung zu offenbaren.“
Daniela Kluge vom Vorstand des MTV Vorsfelde
Der MTV Vorsfelde hat Privatdozentin Dr. Denise-Mignon Keyver-Paik vom Klinikum Wolfsburg an seiner Seite. Die Chefärztin der Frauenklinik arbeitet im Wolfsburger Klinikum unter anderem mit einer „Breast Care Nurse“, eine auf Brusterkrankungen spezialisierte Pflegekraft, zusammen. Am 28. Oktober wird es um den Stand der Behandlungsmethoden, um die Zeit nach Operation, Chemotherapie oder Bestrahlung und viele weitere Themen gehen.
MTV Vorsfelde bietet Gesundheits- und Reha-Kurse an
Birgit Leuchtmann-Wagner wird darüber berichten, welche Bedeutung die Ernährung bei der Prävention und der Therapie von (Brust)Krebs hat. Die Ernährungsberaterin der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) will unter anderem darüber sprechen, was von so genannten „Krebsdiäten“ zu halten ist. Die Diätassistentin hält Tipps und Ratschläge für den Speise- und Getränkeplan bereit und nennt vorab von ein paar Risikofaktoren: „Übergewicht, Rauchen, Alkohol, zu wenig Bewegung, der Lebensstil insgesamt.“
Beim Thema Bewegung kommt wiederum der Sportverein ins Spiel. Der MTV Vorsfelde habe bereits Kurse von der Sportgruppe bei Krebs bis zu allen anderen Gruppen im Gesundheits- und Rehabilitationsbereich im Angebot, schildert Daniela Kluge. Die Trainerin unterstreicht: „Niemand ist gezwungen, sich mit einer Erkrankung zu offenbaren. Wer damit anonym bleiben will, bleibt anonym. Es geht uns darum, die unterschiedlichen Bedürfnisse zu erfüllen, wir lassen die Tür offen.“
Wer übrigens bei der Krebstherapie mit dem MTV ins sprichwörtliche gemeinsame Boot steigen will, kann dies tun – im Drachenboot mit den Pink Paddlern. Hintergrund: Vor einigen Jahren hatten Mediziner herausgefunden, dass die Stechpaddelbewegung wie eine Lymphdrainage wirkt und helfen kann, Lymphödemen vorzubeugen. Durchs Training erhöhen sich zudem Leistungsfähigkeit und Widerstandsfähigkeit und das Paddeln im Gleichschlag mit ebenfalls betroffenen Menschen fördert das Wir-Gefühl, so die Erkenntnis. Mittlerweile gehen bei Drachenboot-Wettbewerben vielerorts auch Pink Paddler an den Start. So wie kürzlich beim Wolfsburger Drachenboot-Event auf dem Allersee. Im Rahmen der Veranstaltung beim MTV am 28. Oktober wird auch eine Brustkrebs-Betroffene ihre Erfahrungen schildern. Zudem gibt es eine Tombola, deren Erlös an die Onkolo-Stiftung und eine Selbsthilfegruppe für Krebsbetroffene geht.


