Foto: Emanuele die Feliciantonino / IJF.org/oh/ARCHIV
Das Judo-Ass des MTV Vorsfelde gewinnt bei der DM in Stuttgart zum zweiten Mal den Titel. Es ist der erste Turniersieg nach ihrem Kreuzbandriss.
Fast ein Jahr nach ihrer beim Grand Slam in Paris zugezogenen Kreuzband-Verletzung hat Giovanna Scoccimarro wieder ein Turnier gewonnen. Bei den deutschen Meisterschaften in Stuttgart sicherte sich das Judo-Ass des MTV Vorsfelde am Samstag den Titel in der Klasse bis 70 Kilogramm. Für die Bronzemedaillen-Gewinnerin der Olympischen Spiele in Tokio war es der zweite DM-Erfolg nach 2018.
Ihre ersten Turniere nach dem schweren Verletzungsschlag Anfang Februar hatte die 25-Jährige im November in Den Haag sowie im Dezember beim Grand Slam in Tokio (Erstrunden-Aus) und beim Masters in Jerusalem (Zweitrunden-Aus gegen Frankreichs Topkämpferin Marie Gahie) absolviert. Auf nationaler Ebene war sie nun nicht zu stoppen. Nach einem Freilos kämpfte sie sich gegen Mareike Reddig und Leonie Beyersdorf zum Pool-Sieg, im Halbfinale bezwang Scoccimarro dann Bertille Murphy und im Finale auch Friederike Stolze. Die 21-Jährige ist die Nummer 110 der Welt.
Trotz ihrer langen Verletzungspause war die Vorsfelderin als Favoritin in den Wettkampf gegangen. Mit Miriam Butkereit (Halle) war ihre ärgste Konkurrentin nicht in Stuttgart am Start. Butkereit und Scoccimarro hatten sich ein enges Rennen um den einen deutschen Platz in dieser Gewichtsklasse für Olympia in Tokio geliefert. Ähnlich wird es für die Spiele 2024 in Paris laufen.
Allerdings geht Butkereit nach Scoccimarros langer Auszeit mit einem Vorsprung in die heiße Qualifikationsphase. Sie hat sich als Siebte in den Top Ten der Weltrangliste platziert, die Vorsfelderin fiel auf Platz 21 zurück. Bei der DM hat sie jetzt noch nicht aufholen können, der nächste internationale Wettkampf steht Mitte Februar mit dem Grand Slam in Tel Aviv an. Der DM-Sieg in Stuttgart dürfte Scoccimarro weiter Auftrieb geben.
Wolfsburger Nachrichten 30.01.2023