WOLFSBURG.  Nicht mehr ein Gremium, sondern die Bürgerinnen und Bürger der Stadt bestimmen, wer Sportler des Jahres wird. Startschuss ist am 19. Dezember.

Giovanna Scoccimarro, Alexandra Popp für die VfL-Fußballerinnen und Phil Grolla sind die letzten Sportler des Jahres der Stadt Wolfsburg, die durch ein Gremium bestimmt wurden. Vom 19. Dezember an können die Bürgerinnen und Bürger der Stadt aus drei vorausgewählten Kandidaten in drei Kategorien die Gewinner küren.

Wer wird Sportler, Sportlerin und Mannschaft des Jahres in Wolfsburg? Bisher hat ein Gremium aus den eingegangenen Vorschlägen die Auswahl getroffen, wer zu Beginn des neuen Jahres als sportlicher Leuchtturm der Stadt gekürt wird. Das wird sich von diesem Jahr an ändern. Die Wahl treffen von nun an die Bürgerinnen und Bürger, die im Internet einem der drei vorausgewählten Kandidaten ihre Stimme geben können.

„Moderner und damit zeitgemäßer“ soll das Verfahren werden, wie Werner Reimer, der Vorsitzende des Sportausschusses der Stadt zum Start des Onlinevotings betont. Seit 1956 werden jährlich die Sportler des Jahres im Rahmen einer Gala gekürt, „und so wird es auch bleiben“, sagt Reimer. Mit Blick auf die Geschichte dieser Auszeichnung sagt er: „Olympiasiegern und Weltmeistern ist im Laufe der Jahre die Ehre zuteil geworden. Neben wenigen Profis haben es größtenteils herausragende Amateure geschafft, die Jury zu überzeugen.“

Das Gremium trifft nur noch eine Vorauswahl

Der Auswahlprozess wird aber von nun an ein anderer sein. Bisher haben die Vereine die Vorschläge eingereicht und ein Gremium der Stadt, zu der auch unsere Zeitung gehört, hat nach unabhängigen Kriterien aus den Kandidaten Wolfsburgs Sportler des Jahres gewählt. Im vergangenen Jahr war die Wahl auf Judo-Ass Giovanna Scoccimarro (MTV Vorsfelde), Para-Sprinter Phil Grolla (VfL Wolfsburg) und die Fußballerinnen des VfL als Mannschaft gefallen.

In diesem Jahr trifft das Gremium lediglich eine Vorauswahl, die endgültige Entscheidung liegt in den Händen derjenigen, die für einen bestimmten Kandidaten stimmen werden. Der Sportausschuss-Vorsitzende sieht die Vorteile dieses neuen Verfahrens: „Letztendlich durch den zeitlichen Ablauf und die Beteiligungsmöglichkeit aller Wolfsburger sollte auch eine gewisse Spannung aufkommen, die dem neuen Verfahren sicher gut tun wird.“

Vorschlag aus Amateurbereich muss dabei sein

Reimer sieht zudem gewährleistet, dass in Wolfsburg, wo die Erfolge der Profi-Teams des VfL (Fußball, Frauenfußball) und der Grizzlys (Eishockey) inzwischen überragen, auch den Amateuren weiter eine Plattform geboten wird: „Da immer auch ein Vorschlag aus dem Amateurbereich dabei sein muss, sollen damit Amateure, die neben dem Leistungssport einem Beruf nachgehen und manchmal im Schatten von herausragenden Profis aus Fußball oder Eishockey stehen, mehr Anerkennung erfahren.“

Und so funktioniert’s: Die Stimmabgabe ist nur über die Internetseite der Stadt (www.wolfsburg.de) möglich. Der Startschuss erfolgt am Samstag, 19. Dezember. Dann wird in unserer Zeitung auch bekanntgegeben, welche Kandidaten zur Wahl stehen. Die Wahl ist von da an gut zwei Wochen lang bis Montag, 4. Januar, freigeschaltet. Pro Kategorie ist nur eine Stimmabgabe möglich. Wichtig: Eine Teilnahme kann nur berücksichtigt werden, wenn im letzten Schritt mit einem Klick auf den Button „An der Sportlerwahl teilnehmen“ die Wahl abgeschlossen wurde.

Welcher der drei Kandidaten im Anschluss die meisten Stimmen vereint, gewinnt die Wahl, ist Sportler, Sportlerin oder Mannschaft des Jahres und wird im Laufe der kommenden Wochen auch gekürt. Wie genau das für die Wahl 2020 abläuft, ist angesichts der Corona-Pandemie allerdings noch offen.

Wolfsburger Nachrichten, Online, 11.12.2020