Zwei Comebacks rücken näher…

Marius Thiele (links) und die Vorsfelder sind nach einem mehr als ordentlichen Start aktuell Tabellenführer, treten aber die Euphoriebremse. Am Samstag geht es gegen die HSG Nienburg. Helge Landmann regios24

Handball-Oberligist Vorsfelde muss sich noch etwas gedulden – Samstag kommt Nienburg.

Kilian Symalla


Vorsfelde Lange wird der Spitzenreiter der Handball-Oberliga nicht mehr auf die Rückkehr seiner Top-Rückraumspieler warten müssen. Innerhalb der nächsten Wochen werden mit Yannik Schilling und Jakob Nowak zwei Akteure in den Kader des MTV Vorsfelde zurückkehren, die die Qualität des Teams merklich aufwerten. Für die Begegnung mit der HSG Nienburg (Samstag, 18.30 Uhr) wird es aber wohl noch nichts mit dem Comeback.

Schilling war in einem Vorbereitungsturnier auf den Arm gefallen und musste direkt ins Krankenhaus, kurz zuvor hatte sich Marius Schwarz im gleichen Wettbewerb schwer am Bein verletzt und fällt seither aus. Bei Schilling war einen Tag später noch offen, wie lange er fehlen würde. MTV-Coach Daniel Heimann war gebrandmarkt – von der vorherigen Spielzeit, der „Seuchen-Saison“, wie sie der Trainer bezeichnete. Unzählige Ausfälle hatten die „Razorbacks“ zu verkraften.

Knapp sechs Wochen später ist die Aufregung einem vorsichtigen Optimismus gewichen. Nach einem Remis gegen Topteam Bissendorf-Holte (30:30) und drei Siegen sind die Vorsfelder Tabellenführer – wenn auch nur vorübergehend, bis Hannover-Burgwedel und Northeim nach Spielen gleichziehen. Wichtiger als die Tabellensituation ist aber, dass sich die Personallage stetig verbessert.

Ohne Malte Grabisch fehlt der HSG die Schlagkraft. Sie wird sich stabilisieren. Von der Tabellensituation dürfen wir uns nicht blenden lassen.

Daniel Heimann, Vorsfeldes Coach

Heimann muss dieser Tage nicht mehr bei der Reserve nach Aushilfen fragen. Der Coach hat Spieler anzubieten, die Spielpraxis in der Zweiten sammeln könnten. „Der Konkurrenzkampf ist mittlerweile groß, nicht alle werden es in den Kader schaffen“, betont Heimann. „Jeder muss um Einsatzzeiten kämpfen.“ Michel Sperling und Paul Mbanefo sind bereits zurück, Kreativspieler Schilling wird der nächste Comebacker. „Yannik ist bereits im Mannschaftstraining“, verrät Heimann. Ein Einsatz gegen Nienburg könnte aber zu früh kommen.

Geduld wird auch der „Halblinke“ Nowak aufbringen müssen. Seit fast zwei Jahren hat der Rechtshänder mit Verletzungen zu tun. Das erste Comeback nach Knorpelschaden kam womöglich zu früh. Diesmal lassen sich die Vorsfelder Zeit. „Jakob hat hart gearbeitet, ist vollständig genesen. Wir werden ihn jetzt langsam ans Mannschaftstraining heranführen“, sagt Heimann.

Mit Schilling und Nowak im Aufgebot wird der MTV über noch mehr Klasse verfügen. Von mehr als dem angestrebten Platz in den Top 6 träumt man aber noch nicht in der Eberstadt. „Die Tabellenführung ist eine Momentaufnahme“, mahnt Mannschaftsführer Marius Thiele. „Unser Saisonstart war gut, jetzt müssen wir aber nachlegen.“

Am besten schon gegen Drittliga-Absteiger Nienburg, der mit nur einem Sieg aus vier Partien gestartet ist. „Die HSG strauchelt etwas, kam noch nicht in Fahrt“, stellt Thiele fest. Ein Grund für die schwachen Ergebnisse: Der Ausfall von Topschütze Malte Grabisch. „Ohne Grabisch fehlt der HSG die Schlagkraft“, erklärt Heimann. Unterschätzen dürfe man Nienburg aber nicht. „Die HSG wird sich stabilisieren. Von der Tabellensituation dürfen wir uns nicht blenden lassen.“

Wolfsburger Nachrichten – Gifhorner Rundschau, 05.10.2023, Seite 37.