Vorsfelde will Relegation schnell klarmachen

Handball-Oberliga: Der MTV kann mit einem Heimsieg gegen die HSG Schaumburg-Nord den Abstand nach unten ausbauen.

Lars Hoffmann (li.) und der MTV Vorsfelde wollen nach der 26:31-Niederlage gegen Lehrte gegen Schaumburg ein anderes Gesicht zeigen. Lars Landmann regios24

Kilian Symalla


Vorsfelde Aufgegeben haben die Handballer des MTV Vorsfelde das Meisterschaftsrennen in der Oberliga zwar noch nicht, doch sind die Prioritäten seit dem vergangenen Wochenende andere. Der Blick geht seit dem jüngstem Spieltag eher in den Rückspiegel. Im Heimspiel am Samstag (18.30 Uhr) gegen die HSG Schaumburg-Nord wollen die Eberstädter Platz 3 verteidigen. 

Der TV Bissendorf-Holte hat mit dem Remis gegen Hameln nur zögerlich zugepackt, Hannover-Burgwedel war spielplanbedingt noch nicht in der Lage, den Ausrutscher des MTV auszunutzen. Trotzdem fühlt es sich so an, als habe Vorsfelde seine Meisterschaftschance in Lehrte verspielt. Beim SV mussten die „Razorbacks“ eine 26:31-Niederlage hinnehmen und sind nun mit mindestens zwei Punkten im Hintertreffen gegenüber dem Spitzenduo. Dass die Topmannschaften noch viel liegen lassen, ist unwahrscheinlich. Beim MTV orientiert man sich daher um. „Wir wollen so früh wie möglich die Relegation perfekt machen“, sagt Mannschaftsführer Marius Thiele. Das bedeutet: Rang 6 sichern. 

Aktuell beträgt der Vorsprung auf Platz 7 zehn Punkte. Die Konkurrenz hat noch eine Partie nachzuholen. Selbst wenn die Vorsfelder in eine mittelschwere Krise schlittern sollten, wäre der Abstand vermutlich ausreichend groß. Trotzdem betont Thiele: „Wir werden uns nicht ausruhen. Wir sind derzeit in der komfortablen Lage, dass andere Teams den Druck haben und wir gut dastehen. So soll es bleiben.“ 

Wie in der Anfangsphase in Lehrte dürfen wir nicht auftreten. Wir haben uns unzählige technische Fehler geleistet und überhastet gespielt.

Marius Thiele, MTV-Kapitän

Einen weiteren Schritt in Richtung Viertliga-Verbleib kann der MTV am Samstag gehen. Schaumburg-Nord ist ein Gegner, der die Vorsfelder an einem normalen Tag nicht vor unlösbare Aufgaben stellt. „Wir sind Favorit und wollen der Rolle gerecht werden“, sagt Thiele. Gleichzeitig mahnt der Kapitän: „Wie in der Anfangsphase in Lehrte dürfen wir nicht auftreten.“ Beim SV legten die Vorsfelder einen Start hin, der die wohl schwächsten sieben Minuten der Saison darstellte. „Wir haben uns unzählige technische Fehler geleistet und überhastet gespielt“, kritisiert Thiele. Im Laufe der Begegnung fingen sich die Eberstädter, vor allem die Defensive stabilisierte sich. „Es war in der Gesamtbetrachtung nicht alles schlecht“, sagt Thiele. „Defensiv standen wir kompakt. Darauf lässt sich aufbauen.“ 

Eine wichtige Erkenntnis der Lehrte-Partie ist auch, dass der MTV im Rückraum breit genug aufgestellt ist, um den längerfristigen Ausfall von Topscorer Lasse Giese aufzufangen. Jakob Nowak sprang als Haupttorschütze ein, bot seine beste Leistung seit Wochen. „Jakob war ein Lichtblick“, lobt Thiele. „Wir haben mit Milan Vuckovic und Cedric Sievert zwei weitere Rückraumspieler, die helfen werden, Lasses Fehlen zu kompensieren.“ 

Allerdings sei es nicht von der Hand zu weisen, dass Gieses Tore schmerzlich vermisst werden, gesteht Thiele. Der Linkshänder ist fähig, aus dem Nichts zu treffen. „Lasse steigt hoch und trifft. Er erzielt Tore, für die wir als Team kaum arbeiten müssen. Wir stehen jetzt vor der Aufgabe, die sieben Tore, die Lasse im Schnitt macht, als Mannschaft aufzufangen. Das erfordert eine Umstellung, ist aber möglich.“

Wolfsburger Nachrichten – Gifhorner Rundschau, Seite 28, 15.02.2024