Saison-Abbruch im Handball? Entscheidung am 15. Februar

Ohne Re-Start gibt es wohl weder Auf- noch Absteiger – Ausnahme 3. Liga

Wie geht’s weiter? Noch müssen sich alle Handballer, wie die des MTV Vorsfelde, in Geduld üben.Foto: Boris Baschin

Hannover. Die Präsidiums-Mitglieder des Handball-Verbandes Niedersachsen (HVN) wollen am Abend des 15. Februars über einen möglichen Saison-Abbruch der Spielklassen auf Verbandsebene beraten. Das teilten Präsident Stefan Hüdepohl und Vizepräsident Jens Schoof am Samstagnachmittag mit, nachdem sie sich mit Vertretern der Ober- und Verbandsligisten der Frauen und Männer auf digitalem Wege ausgetauscht hatten.

Eine landesweite Wiederaufnahme des Trainings-Betriebes Mitte Februar und einen Re-Start im März – wie es ursprünglich der Plan war – halten Hüdepohl, Schoof und die knapp 100 Teilnehmer der Online-Dialoge derzeit für unwahrscheinlich. Hüdepohl: „Dennoch warten wir vor einer endgültigen Entscheidung die Ergebnisse der nächsten Bund-Länder-Konferenz sowie den folgenden Austausch der Präsidenten der Landesverbände im DHB ab.“

Die nächste Bund-Länder-Konferenz wird für die zweite Februar-Woche erwartet. Der nächste Austausch der Landesverbands-Präsidenten im DHB ist für den 13. Februar angesetzt. „Danach wissen wir hoffentlich, unter welchen Rahmenbedingungen wir weiterplanen können“, sagt Hüdepohl.

Bereits im Vorfeld der Konferenz sagten die drei heimischen Oberliga-Coaches Daniel Heimann (MTV Vorsfelde), Mike Knobbe (VfB Fallersleben) und Oliver Bült (VfL Wolfsburg), dass sie nicht mehr an eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs glauben (AZ/WAZ berichtete).

Im Falle eines Saison-Abbruchs würde sich die Frage nach Auf- und Absteigern stellen. Ein Problem: Schoof und Hüdepohl gehen davon aus, dass der DHB im zweiten Quartal dieses Jahres von den Landesverbänden die Meldungen von Aufsteigern für die 3. Ligen abfordert. „Darauf müssen wir uns einstellen“, so Schoof. Angedacht sei, im Falle eines Saison-Abbruchs bei den niedersächsischen Oberligisten das Interesse an einem Aufstieg abzufragen. „Unser Wunsch bleibt, unter den Interessenten sportlich den Aufsteiger zu ermitteln, wenn es wieder möglich ist, gegebenenfalls auch mit Corona-Schnell-Tests von Spielern und Schiedsrichtern.“ Details seien derzeit in der Planung, so der HVN.

In der Tendenz hätte sich die vom HVN-Präsidium eingesetzte Task Force Spielbetrieb in allen übrigen Klassen des Verbandes dafür ausgesprochen, auf Auf- und Abstiegsspiele zu verzichten. Schoof: „Das würde bedeuten, alle Mannschaften würden in der Saison 2021/2022 in den Spielklassen an den Start gehen, wie es für die aktuelle Saison geplant war. Auf- und Absteiger würde es dann nicht geben.“

Im Laufe der kommenden Woche will der HVN auch die Meinungen der Mannschaften in den Landesligen und in den Landesklassen einholen. Für die heimischen Vereine unterhalb der Verbandsliga wird die Saison weiterhin ausgesetzt, vorerst bis zum 12. März. Am 7. Februar soll es die nächste Konferenz geben., .

Wolfsburger Allgemeine, Seite 28, 01.02.2021