„Ehre, wem Ehre gebührt“: MTV Vorsfelde ehrt seine Sportler des Jahres

Ausnahme-Judoka Giovanna Scoccimarro für ihre herausragenden Leistungen ausgezeichnet

Von Burkhard Heuer

Vorstand Fabian Vandrey, Daniela Kluge und Lutz Hilsberg (von links) mit über 60 Ehrentassen für die Ausgezeichneten.Foto: Heuer

Vorsfelde. Giovanna Scoccimarro hat Geschichte geschrieben im Breitensportverein MTV Vorsfelde: Als erstes Vereinsmitglied nahm die 23-jährige Judoka in 2021 an Olympischen Spielen teil, holte in Tokio in der Klasse bis 70 Kilogramm den fünften Platz im Einzel und eine sensationelle Bronzemedaille mit der deutschen Nationalmannschaft. Zudem errang sie wenig später im November in Abu Dhabi erstmalig den Sieg in einem Grand- Slam-Wettbewerb. Völlig klar, dass der Vorsfelder Verein diese hervorragenden sportlichen Leistungen mit einem weiteren Titel würdigen wollte. Die sympathische Scoccimarro wurde für die Jahre 2020 und 2021 in der Kategorie Erwachsene zur Sportlerin des Jahres gewählt.

Der Titel bei den Männern ging an Maik Henneberg aus der Sparte JuJutsu, Vizeweltmeister im November 2021 in Abu Dhabi sowie 2020 mit den Titeln Euromeister und Vize-Europameister dekoriert. Ebenfalls Sportler des Jahres wurden Benjamin Bouzgarne für Erfolge im Judo sowie Hans Georg Weber für seine außerordentlichen Verdienste im Karatesport. Mannschaften des Jahres bei den Erwachsenen wurden die Faustballer und die 2. Herren Tischtennis.

Gern hätte der Vorstand des MTV Vorsfelde diese und weitere Preisträger des begehrten Titels in einer öffentlichen Feierstunde vor zahlreichem Publikum ausgezeichnet, doch die mittlerweile seit zwei Jahren andauernde Corona-Pandemie ließ die ursprünglich für den 13. Januar geplante Präsenzveranstaltung mit zahlreichen Sportlern und Gästen nicht zu. So haben sich Vorsitzender Lutz Hilsberg und seine beiden Stellvertreter Daniela Kluge und Fabian Vandrey entschlossen, nach der Komplettabsage in 2020 den erfolgreichen Vorsfelder Sportlern diesmal ein digitales Forum zu bieten, in dem die Leistungen dennoch ausreichend gewürdigt werden können.

„Wir müssen Vorbild darin sein“, sagte Hilsberg, „Sportler und Gäste schützen.“ Alles andere wäre fatal. So hat man mit Unterstützung durch den Socialmediaexperten Paul Mbanefo (Azubi und aktiver Handballer) einen Videofilm zusammengestellt, der ab sofort für jedermann auf der MTV-Homepage abrufbar ist. Für die flotte musikalische Untermalung sorgt dabei das Trio „Tremozioni“.

Hier präsentieren Hilsberg, Kluge und Vandrey nicht nur die erfolgreichsten Sportler und Mannschaften, sondern auch diejenigen Mitglieder, die zumeist hinter den Kulissen tätig sind. „Es sind Mitstreiter, ohne die ein Verein, der sich dem Breiten- und Familiensport verschrieben hat, nicht existieren könnte“, betonte Fabian Vandrey.

Trotz des immensen ehrenamtlichen Engagements und den vielfältigen Angeboten im zweitgrößten Verein Wolfsburgs (4300 Mitglieder) sind die 24 Corona-Pandemie-Monate nicht spurlos am MTV vorbei gegangen. „Etwa 1000 Mitglieder haben wir verloren“, sagte Lutz Hilsberg. Doch man schaut auch einigermaßen zuversichtlich in die Zukunft: „Wir sind fest davon überzeugt, dass der Breitensport später wieder regen Zulauf erfährt“, heißt es im MTV Vorstand.

Als „Zugpferde“ vor allem für die Jüngeren erwiesen sich dabei die erfolgreichen Spitzensportler, die auch ein Breiten- und Familienverein wie der MTV Vorsfelde hervorbringen könne. Grund genug für den Vorstand, mit seinen Sportlern des Jahres nachhaltig zu werben. So ist schon jetzt eine angemessene öffentliche Würdigung der Sportler der Jahre 20 und 21 im Sommer geplant, sofern die Inzidenz dies wieder zulässt. „Ehre, wem Ehre gebührt“, so Stellvertreter Vandrey.

Wolfsburger Allgemeine, Seite 13, 17. 01. 2022