Vorsfelde: Kapitän Thiele ist jetzt Torjäger

Handball-Oberliga: Zuerst im Schnitt zwei Tore pro Spiel, in den jüngsten beiden Partien zehn

Torjäger, bitte melden: Marius Thiele trifft wie am Schnürchen.

Vorsfelde. Spielen, lange Pause aufgrund von Corona-Fällen, Derby in Fallersleben, spielfreies Osterwochenende – Rhythmus sieht anders aus. Handball-Oberligist MTV Vorsfelde muss jetzt am Samstag (17.30 Uhr) beim TV Jahn Duderstadt ran, drei Tage später erwarten die Razorbacks die HSG Schaumburg-Nord am Dienstag (20 Uhr) zum Nachholspiel. Einer, der zuletzt nicht aus dem Rhythmus kam, ist Marius Thiele. Der MTV-Kapitän ist schon längst ein Leistungsträger, in die Kategorie Torjäger ist er aber erst durch die beiden vergangenen Spiele gerutscht – und die lagen rund dreieinhalb Wochen auseinander.

Zehn Treffer beim 23:33 am 19. März in Großenheidorn, neun Tore am 12. April beim 24:25 in Fallersleben – ein Schnitt von 9,5. Zuvor hatte er in 15 Partien 33 Mal getroffen (Schnitt 2,2). Ist das der neue Standard? „Ich hoffe, ich hätte nichts dagegen“, sagt der Kapitän. Warum er plötzlich große Torgefahr ausstrahlt? Weil er es muss! Es bleibt ihm quasi nichts anderes übrig. „Wir hatten einige Ausfälle und Abgänge. Das muss irgendwie kompensiert werden.“

Wohl wahr, vor allem der Wechsel von Lars Hoffmann hat eine Lücke gerissen. Noch jetzt steht der Linkshänder in der ligaweiten Torjägerliste auf Platz sieben – obwohl er am 4. Februar sein letztes Oberligaspiel bestritt. Seitdem geht Hoffmann für Drittligist HSV Hannover an den Start, erwischte jüngst in der Abstiegsrunde beim 34:23 gegen die HG Barmbeck einen Sahnetag – acht Versuche, acht Tore!

Zwölfmal lief Hoffmann für Vorsfelde in dieser Saison auf, Jakob Nowak – der zweite MTV-Knipser – kommt sogar nur auf neun Auftritte. Er befindet sich nach einem Knorpelschaden im Knie im Aufbautraining. Hoffmann und Nowak kamen gemeinsam im Schnitt auf knapp 16 Tore pro Partie. Treffer, auf die Vorsfelde in der Folge verzichten musste.

Also müssen andere in die Bresche springen. „In den ersten Spielen war es meist Michel Sperling, in den letzten beiden Spielen war ich es dann“, sagt Thiele. „Das zeigt die Qualität, die im Kader steckt, dass da immer irgendwer standhält. Die letzten beiden Spiele ist es für mich gut gelaufen, anders als der Schnitt davor. Ich bin relativ zufrieden mit meiner Leistung.“

Inklusive Duderstadt und Schaumburg hat der MTV noch acht Spiele auf dem Zettel. „Die wollen wir bestmöglich gestalten und da hoffe ich natürlich, dass ich an meine Leistung anknüpfen und der Mannschaft helfen kann. Damit wir noch die nötigen Punkte holen, um unser Saisonziel, unter die ersten Fünf zu kommen, zu erreichen.“

Handball-Oberligist VfB Fallersleben hat nach dem Derbyerfolg gegen den MTV Vorsfelde (AZ/WAZ berichtete) zwei weitere Heimspiele vor der Brust. Am Samstag (19 Uhr) kommt der VfL Hameln an den Windmühlenberg, am Dienstag (19.30 Uhr) ist der TSV Burgdorf III zu Gast. ums

Wolfsburger Allgemeine, 21.04.2022, Seite 26