Der nächste Langzeitverletzte: Vorsfeldes Personalsorgen wachsen

Nächster langfristiger Ausfall beim MTV Vorsfelde: Michel Sperling hat sich einen Kreuzbandriss zugezogen. 

VORSFELDE.  Michel Sperling fehlt den Oberliga-Handballern des MTV Vorsfelde mit einem Kreuzbandriss lange. Gegen Alfeld stellt sich das Team von alleine auf.

Wenn es so weitergeht, haben die „Razorbacks“ bald mehr Spieler in der Reha als im Mannschaftstraining. Alle paar Tage melden die Oberliga-Handballer des MTV Vorsfelde derzeit einen Ausfall. Die Begegnung mit dem SV Alfeld wird zum Charaktertest für die wenigen MTV-Spieler, die nun doppelt ackern müssen.

Paul Mbanefo (Knorpelschaden im Knie) und Janis Thiele (Ellenbogenbruch) erwartet man in Vorsfelde mittelfristig nicht zurück. Der Top-Kreisläufer und der geschickte Mittelmann werden voraussichtlich erst in der nächsten Saison wieder voll einsatzbereit sein. Seit Ende vergangener Woche ist klar, dass das auch für Michel Sperling gilt. Der vielseitige Rückraumspieler hatte sich im Auswärtsspiel in Burgdorf eine Knieverletzung zugezogen. Die Befürchtungen der MTV-Verantwortlichen bewahrheiteten sich: Diagnose Kreuzbandriss. „Das werden mindestens neun Monate Pause“, sagt Vorsfelde-Trainer Daniel Heimann. Ergibt: Drei Langzeitverletzte, die frühestens zur Vorbereitung 2023/24 wieder im Mannschaftstraining sein werden.

Thiele: Die Mannschaft stellt sich von selbst auf

Hinzu kommen die Vorsfelder, die leichtere Verletzungen haben oder angeschlagen sind. Kapitän Marius Thiele zählt dazu, muss mit einer Schienbein-Verletzung bis Ende Oktober aussetzen. Dass ein halbes Jahr Matchpause nicht einfach so wegzuwischen ist, erfährt derzeit Jakob Nowak. Nach seinem Knorpelschaden im Knie im Januar kämpfte sich der Halblinke zurück, traf schon fast nach Belieben. Im Auswärtsspiel beim Lehrter SV stoppte ihn jedoch sein Körper. „Jakob hat muskuläre Probleme bekommen“, so Thiele. Heimann betont: „Unser Plan ist nicht, Jakob jetzt schon 60 Minuten spielen zu lassen. Das Spiel in Lehrte hat gezeigt, dass er Auszeiten braucht.“

In Lehrte hatte Heimann aber kaum Optionen. Jannic Steinke, ebenfalls ein Halblinker, hatte sich kurzfristig krank abgemeldet. Nowak war der einzige gelernte Rückraumlinke, der halbwegs fit war. Als es für ihn nicht mehr weiterging, musste Kai Aselmann hier aushelfen. Der Linksaußen war allerdings selbst nicht beschwerdefrei. „Kai hat in Lehrte einen Finger ins Auge bekommen, hat nur noch verschwommen sehen können“, sagt Heimann. Ob der 22-Jährige gegen Alfeld einsatzbereit ist, bleibt abzuwarten. Unwahrscheinlich ist, dass Torhüter Thomas Krüger spielt. Der 36-jährige Routinier zog sich in der Schlussphase gegen Lehrte einen Muskelfaserriss zu.

Heimann plant aktuell mit höchstens acht Feldspielern auf dem Spielberichtsbogen. „Mir gehen die Rückraumlinken aus“, sagt der Chefcoach. Thiele: „Die Mannschaft stellt sich von selbst auf.“

Vorsfelde gibt sich kämpferisch

Grund genug, Trübsal zu blasen? Nicht so der MTV. Die Moral der „Razorbacks“ erweist sich in dieser Phase erneut als große Stärke. „Wir müssen die Begegnung mit Alfeld irgendwie überstehen, werden alles reinwerfen, um die Punkte zu holen“, betont Thiele. „Danach haben wir ein spielfreies Wochenende und können uns sammeln.“ Der Punktgewinn bei Topteam Lehrte habe gutgetan und entschädigt für den hohen Aufwand, fügt Heimann an. Der Plan gegen Alfeld: „Sicher in der Abwehr stehen und einfache Tore machen. Zwei Punkte würden uns weit voranbringen“, so Thiele.

MTV Vorsfelde – SV Alfeld, Samstag, 18.30 Uhr, Sporthalle im Eichholz.

Von Kilian Symalla, WN 12.10.2022