MTV Vorsfelde: die Lage bleibt angespannt

Der Einsatz von Kreisläufer Sebastian Kuhl (am Ball) wackelt noch, insgesamt hat sich die Personalsituation beim MTV Vorsfelde aber leicht entspannt.

VORSFELDE.  Die Reise zum TV Bissendorf-Holte werden die Oberliga-Handballer des MTV Vorsfelde aber antreten können. Coach Daniel Heimann warnt.


Noch lange nicht in Bestbesetzung, aber wieder spielfähig: Die Personalkrise beim MTV Vorsfelde hat sich entschärft. Nach der Verschiebung der Partie gegen Alfeld geben die „Razorbacks“ grünes Licht fürs Spiel beim TV Bissendorf-Holte. Die dreistündige Fahrt in den Westen Niedersachsens wird die längste für die MTV-Handballer in der laufenden Oberliga-Spielzeit.

Beim SV Lehrte gingen die Eberstädter schon am Stock. Mit gerade noch acht von ursprünglich zehn spielfähigen Akteuren schleppte sich Vorsfelde ins Ziel. Dass der MTV trotzdem einen Zähler entführte, erstaunte und war ein Moral-Booster für das Team.

Entspannung? Personallage beim MTV „noch immer angespannt“

An den Folgetagen wurde jedoch deutlich, dass der Fight in Lehrte nicht spurlos an den bereits angeschlagenen Vorsfeldern vorbeigegangen war. Die Verletztenliste war vor Alfeld länger als der Kader der Einsatzbereiten. Alfeld stimmte der MTV-Anfrage um Spielverlegung zu. Immerhin ein spielfreies Wochenende durften sich die Eberstädter damit genehmigen.

Nun sind die Vorsfelder wieder so weit, dass sie ein spielfähiges Team aufbieten können. Linksaußen Kai Aselmann, der in Lehrte einen Finger ins Auge bekommen hatte, ist wieder fit. Jannic Steinke ist nach krankheitsbedingter Auszeit zurück. Jakob Nowak, mit Muskelbeschwerden in Lehrte ausgefallen, hat sich erholt. Und Trainer Daniel Heimann ist nach überstandener Virusinfektion genesen. „Es sieht insgesamt besser aus“, so der Coach, um sofort einzuschränken: „Die Lage ist noch immer angespannt. Der eine kehrt zurück, der andere meldet sich ab. Wie es Sonntag aussieht, ist nicht absehbar.“

Fragezeichen hinter Thieles Einsatz hat Bestand

Ein dickes Fragezeichen steht weiter hinter dem Einsatz von Kapitän Marius Thiele (Schienbeinverletzung). Seit Wochen fehlt der MTV-Chef bereits. Ebenfalls fraglich ist der Einsatz von Kreisläufer Sebastian Kuhl.

Trotz der unsicheren personellen Situation geht Kapitän Thiele optimistisch an die Aufgabe beim Tabellenvierten heran: „Der Punktgewinn in Lehrte hat uns gutgetan. Ich hoffe, das gibt uns Auftrieb.“

Heimann warnt: Bissendorf auf Wiedergutmachung aus

Eine Flaute hingegen hat Gegner Bissendorf-Holte durchmachen müssen. Nach ordentlichen fünf Oberliga-Auftritten setzte es für den Drittliga-Absteiger bei Burgdorf III ein überraschendes 32:35. Heimann will die Pleite nicht überbewerten, sieht eher eine Gefahr darin. „Der TV wird auf Wiedergutmachung aus sein. Sie werden gegen uns gewinnen wollen, um den Anschluss an die Spitze nicht zu verlieren“, warnt er. Denn eines sei klar, betont der MTV-Übungsleiter: „Sie haben das Ziel Wiederaufstieg.“

Eine Schlüsselrolle spielt beim SV Mittelmann Christian Rußwinkel. Der Taktgeber prägt das Spiel seines Teams wie kein anderer. „Er zieht die Fäden und trifft selbst“, erklärt Thiele. Heimann bezeichnet den Rückraum-Chef als „herausragend“. In sechs Oberliga-Partien erzielte der 27-Jährige 60 Tore. Das macht ihn zum besten Torschützen der Liga. Doch wenn der MTV eines kann, dann verteidigen. Im Schnitt 22,5 Gegentore kassierte Vorsfelde pro Partie. „Es wird wieder viel von unserer Abwehrleistung abhängen“, weiß Vorsfeldes Coach.

SV Bissendorf-Holte – MTV Vorsfelde, Sonntag, 17 Uhr.

Von kis, WN 26.10.2022

Korrektur des Vereins: Der als Kreisläufer betitelte Sebastian Kuhl ist eigentlich Linksaußen-Spieler.