Fallersleben. Spannung bis kurz vor Schluss: Die Handballer des VfB Fallersleben gewannen das Oberliga-Derby gegen den MTV Vorsfelde mit 35:31 (19:14). „Die offensive Abwehr von Fallersleben hat uns überrascht“, gab MTV-Trainer Daniel Heimann nach dem Spiel zu, während bei seinem VfB-Kollegen Mike Knobbe die Stimme während der Begegnung gelitten hatte – sein Co-Trainer Leon Kostka übernahm das Fazit: „Wir haben in der ersten Halbzeit unser Spiel konsequent runtergespielt, genauso wie wir es uns vorgenommen haben.“
Und so gab es zur Pause einen Fallersleber Fünf-Tore-Vorsprung, nachdem dem MTV der erste Treffer der Partie gelungen war. Bis zur zehnten Minute gelang es keinem Team, sich mit mehr als einem Tor abzusetzen. Dann erzielte Kris Behrens das 6:4 für Fallersleben, schob das Spiel in die aus VfB-Sicht richtige Richtung, über einen 12:6-Zwischenstand ging es zur Halbzeitführung. Wieder bei Stimme bilanzierte Knobbe: „Unsere offensive Deckung hat uns sehr geholfen, Vorsfelde konnte dafür keine Lösung finden.“
Aber: Nach dem Seitenwechsel drehte Vorsfelde auf, agierte schneller, schloss souveräner ab und sorgte nur acht Minuten nach Wiederanpfiff wieder für Gleichstand (21:21). Was folgte, war ein spannendes Kopf-an-Kopf Rennen, Oliver Meinel traf in der 41. Minute zum 24:23 für den MTV, damit war Vorsfelde erstmals wieder vorn. „Wir haben in der zweiten Hälfte aufgeholt und uns eine gute Ausgangssituation geschaffen“, so Heimann.
Doch zum Sieg reichte es nicht: Fallersleben gab in den letzten zehn Minuten noch mal alles, führte drei Minuten vor Schluss wieder mit vier Toren (34:30). Vorsfelde kam nicht mehr ran, 20 Sekunden vor Abpfiff verwarf Jannis Frädermann einen Siebenmeter, kurz darauf folgte noch ein Tor für den VfB, das Spiel endete mit 35:31. „Ich bin sehr enttäuscht, diese Niederlage war nicht notwendig“, so Heimann. Auf der anderen Seite war dafür die Freude groß. Kostka: „Ich bin total stolz auf die Jungs und darauf, ein Teil dieser Mannschaft zu sein.“ Allerdings: „Die zweite Halbzeit hätte natürlich besser sein können, da waren wir nicht mehr so konsequent in den Zweikämpfen.“
Für Fallersleben war’s ein sehr emotionaler Derby-Sieg, vor dem Spiel gedachten alle in der Halle dem vor kurzem verstorbenen Betreuer Klaus Wegner. Knobbe: „Ich vermisse Klausi, der Sieg war auch für ihn. Ich glaube, wenn er da oben jetzt zuguckt, dann ist er auch stolz.“
Beide Teams haben jetzt zwei schwere Spiele vor der Brust: Für den MTV geht es am 4. Februar gegen Handball Hannover-Burgwedel weiter, das letzte Duell verlor Vorsfelde mit 27:37. „Es ist jetzt erst mal wichtig, in den nächsten zwei Wochen wieder Selbstbewusstsein zu sammeln und ein Lächeln auf die Lippen zu bekommen“, so Heimann.
Der VfB steht erst wieder am 11. Februar gegen den TSV Bissendorf-Holte auf der Platte. Nach einem 27:35 im Hinspiel sieht Fallerslebens Co-Trainer dem Wiedersehen mit Respekt entgegen. „Da brauche ich keine großen Töne zu spucken“, so Kostka, „aber wir wollen uns auf jeden Fall besser verkaufen als im Hinspiel.“ Chefcoach Knobbe ist etwas optimistischer: „Wir haben da was gutzumachen – und werden es ihnen definitiv nicht einfach machen.“
VfB: Schmidt, Yavuz – Tangermann, Bahr (4), Hartfiel (11/6), Schroeter (1), Ströh (4), Grassel, Behrens (7), Ranogajec (3), Hornke (5/3)
MTV: Weber, Krüger – Schwarz (3), Aselmann, Frerichs, Steinke (4), Thiele (2), Meinel (5), Sievert (3), Frädermann (6/6), Schilling (1), Kuhl, Nowak (7), Vasilj.