Dieser Brocken wartete zum Trainingsauftakt auf Vorsfeldes Handballer

Teambuilding im Harz: Bevor es in der Liga wieder um Punkte geht (l.), ging’s für Vorsfeldes Handballer erstmal auf eine Bergwanderung.

Jetzt ist auch der MTV Vorsfelde in die Vorbereitung gestartet. Der Handball-Oberligist legte mit einer besonderen Maßnahme los und freut sich auch auf ein Vorspiel für den Champions-League-Sieger.

Vorsfelde. Der Trainingsauftakt beim Handball-Oberligisten MTV Vorsfelde hatte schon ein bisschen Symbolcharakter: Die Mannschaft erklomm mit dem Brocken (1142 Meter Höhe) den höchsten Berg im Harz. Und ein langer Weg wartet auch in der anstehenden Saison bis zum Ziel auf die Vorsfelder. Um in die neu geschaffene Regionalliga einzuziehen – und damit viertklassig zu bleiben –, will das Team die direkte Qualifikation schaffen. „Der Aufstieg war eine gute Herausforderung, die man gemeinsam bewältigen kann – eine Teambuildingmaßnahme“, so Trainer Daniel Heimann zum zweitägigen Ausflug in den Harz. „Eine willkommene Abwechslung und etwas anderes, als direkt in die Halle zu gehen.“

Im Schwitzkasten der Sonne

Allerdings war die Wanderung anstrengender als erwartet. „Knapp 20 Kilometer Fußmarsch mit einer Sonne, die einen gut in den Schwitzkasten genommen hat. Aber ich hatte den Eindruck, dass das den Jungs abseits der körperlichen Strapazen doch sehr gut getan hat als Einstieg in die Saison“, sagte der Trainer. Einer Saison, „in der wir von Anfang an darauf schauen, dass wir unter den ersten Sechs landen“, betont Heimann. „Jede Situation kann sich hinten raus rächen. Wir wollen schauen, dass wir da frühzeitig die Viertklassigkeit halten. Es ist von Anfang an Feuer im Kessel.“ Trotzdem stieg Vorsfelde erst jetzt in die Vorbereitung ein. „Die Jungs haben ein bisschen länger Pause bekommen – vor allem der Stammkader, der letzte Saison die Fahne hochgehalten hat“, erklärt Heimann. Extreme Personalsorgen hatten dafür gesorgt, dass die, die noch konnten, „schon sehr beansprucht wurden“.

Am Montag gab’s dann den richtigen Trainingsauftakt. Da es individuelle Hausaufgaben gab, hofft der Coach, „nicht allzu viel im athletischen Bereich machen zu müssen“. Man müsse natürlich zunächst die eine oder andere Sache abklopfen, am Montag habe das jedoch schon ganz ordentlich ausgesehen. „Wir haben das Training aber angepasst, da wir noch sehr müde Beine hatten.“

Während Comebacker und Kreisläufer Paul Mbanefo nach seinem Knorpelschaden im Knie wieder voll einsteigen konnte, arbeiten die Langzeitverletzten Janis Thiele, Michel Sperling und Jakob Nowak am Comeback. Letzterer hatte sich nach einem Knorpelschaden im Knie Ende Januar noch die Achillessehne gerissen. „Jakob kann schon ein paar 100 Meter laufen, aber das wird mindestens bis Oktober, November dauern. Wir geben ihm auch alle Zeit“, so Heimann. Das gilt für jeden Verletzten: „Dafür haben wir den Kader jetzt breit genug gemacht, dass sich jeder vernünftig auskurieren kann.“

Sommerfahrplan

Der MTV-Sommerfahrplan sieht Folgendes vor: Los geht’s mit Auswärtstests beim Drittligisten MTV Braunschweig (20. Juli) und beim Regionsoberligisten HSC Ehmen (4. August), ehe vier Tage später gegen den SV Oebisfelde (Sachsen-Anhalt-Liga) der erste Heimtest folgt. Im Rahmen eines Trainingslagers (11. bis 13. August) treffen die Razorbacks im Eichholz erneut auf Drittligist MTV Braunschweig (12. August) und den Verbandsligisten TVE Sehnde (13. August). Am 18. August bestreitet das Heimann-Team das Vorspiel beim Hummel-Cup des SC Magdeburg, ehe ein Test gegen den Staffelrivalen Handball Hannover-Burgwedel (am 22. August im Eichholz) und ein Turnier beim MTV Beetzendorf (26. August) die Vorbereitung abschließen. Am 2. September (18.30 Uhr) steigt dann das erste Punktspiel vor heimischer Kulisse gegen den TV Bissendorf-Holte.

Vorspiel für den Champions-League-Sieger

„Dass wir zweimal auf den MTV Braunschweig treffen, hat ja schon eine gewisse Tradition“, so der Coach, der sich auf so manches weitere Highlight in der Vorbereitung freut. Wie auf die Partie gegen die Youngsters des SC Magdeburg (3. Liga). Es ist das Vorspiel beim Hummel-Cup, in dem im Anschluss der amtierende Champions-League-Sieger aus Sachsen-Anhalt bei seiner klassischen Saisoneröffnung auf Gorenje Velenje (Slowenien) trifft. „Wir freuen uns darauf, in der GETEC-Arena zu spielen“, so Heimann.

Von Maik Schulze, WAZ 12.07.2023