Flutopfer-Benefiz in Vorsfelde: Auch Präger und Goeßling dabei

Vorsfeldes Top-Teams vor dem Anpfiff: Die Handballer (blau) des MTV und die Fußballer des SSV maßen sich für einen guten Zweck. © Boris Baschin


Superwetter, schöne Kulisse und am Ende ein guter Betrag zu Gunsten der Opfer der Flutkatastrophe – das Duell der besten Vorsfelder Sportteams sorgte am Sonntag für strahlende Gesichter. Nicht unerwartet gewannen die Fußballer des SSV gegen die Handballer des MTV.

Vorsfeldes Landesliga-Fußballer gegen Vorsfeldes Oberliga-Handballer – die beiden Teams verstehen sich gut, ein Duell war lange vereinbart. Am Sonntag war es soweit. Im Drömlingstadion gewannen die Fußballer die Erstauflage gegen die Handballer mit 9:1 (3:0). Viel entscheidender als das Ergebnis: Der Rahmen stimmte – und der Ertrag.

Dass die Einnahmen an einen guten Zweck gehen sollten, das hatten die Klubs früh besprochen, der Zweck war noch offen, als die Flutkatastrophe passierte. Dass für die Opfer gespendet wird, war „selbstverständlich“, so SSV-Vorsitzender Rüdiger Adamczyk, der sich am Sonntag freute: „350 Zuschauer sind hier, das ist richtig klasse, ich bin total überzeugt von dieser Geschichte.“ Kräftemessen der besten Vorsfelder Mannschaften – der SSV-Vorsitzende bedankte sich nach dem Abpfiff auf dem Rasen bei den Spielern und beim Schiedsrichtergespann um SSVer Felix Bickel. Ein Aushängeschild des Klubs.

Bickel ist gerade wieder aufgestiegen, hatte am Samstag sein erstes Drittliga-Spiel (1860 München gegen Würzburg) als Linienrichter mitgeleitet. Adamczyk in seiner Ansprache an die Besucher: „Ich bin überzeugt, dass wir ihn bald auch in der 1. Liga sehen.“ Ihn freute besonders, „dass Felix trotz des Liga-Einsatzes, auch unser Spiel leiten wollte, ihm das eine Herzenssache war“. Bickel sagte: „Das war eine richtig gute Sache. Vom Spaßfaktor her, aber auch im Kontext, dass es für die Flutopfer war. Da müssen Menschen an einem Strang ziehen und deshalb habe ich mich da als Vorsfelder gerne zur Verfügung gestellt.“

Eine Herzenssache war der Besuch auch für Lena Goeßling. Die vielfache Nationalspielerin und VfL-Leaderin, die jüngst ihr Karriereende erklärt hatte, sagte: „Es ist für einen guten Zweck, ich bin ja noch in Wolfsburg.“ Zudem ist sie mit der Familie von SSV-Sportdirektor André Bischoff befreundet.

Auch VfL-Aufstiegsheld und Klub-Legende Roy Präger war vor Ort: „Für so eine Sache ist es selbstverständlich, hinzugehen.“ Der SSV hatte die organisatorischen Fäden in der Hand, der MTV war aber auch aktiv vertreten, der 2. Vorsitzende Fabian Gerwich Vandrey sorgte für die Ansage. Routiniert – schließlich macht er das auch bei den Spielen der Handballer.

Für die Handballer hieß es in dem ungleichen Duell: Laufen, laufen, laufen. „Das ist schon was anderes als in der Halle, auf so einem großen Platz“, sagte Marius Thiele. „Aber es war eine runde Sache. Im Rückspiel, Handball, gewinnen wir.“ Geplant ist, dass der Vergleich zukünftig öfter stattfindet. Die Erstauflage war auch aus Sicht des Vorsfelder Rückraum-Asses „eine runde Sache“. Teamkollege John Michael: „Der Boden war für uns ungewohnt, das war eine anstrengende Trainingseinheit.“



Die Fußballer dominierten natürlich locker, das Ehrentor erzielten die Handballer schließlich aus dem Feld – nachdem sie drei (!) Elfmeter versemmelt hatten zu denen sie der SSV eingeladen hatte: einer drüber, zweimal packte Justin Kick zu, beim dritten gar gegen Teamkamerad Michel Haberecht, der die Handballer als Spezialist vom Punkt unterstützen wollte. Haberecht seufzte: „Er kennt mich zu gut.“

Mann des Spiels war derweil Lukas Koschek, ein Feldspieler der SSV-Reserve, der das Tor der Handballer hütete. Mehrfach holte er sich Szenenapplaus von Rängen und Mitspielern und Abklatscher seiner Vorderleute ab, die sich in der Schlussphase mit Macht gegen eine zweistellige Niederlage stemmten. Am Ende hatten alle Freude gehabt, sogar Nick Weber konnte schon wieder lächeln. Der Handballer war bereits nach zwei Minuten umgeknickt, muss eine Verletzungspause befürchten. „Sowas passiert“, meinte er, schaute sich das Spiel dennoch bis zum Ende an.

Die genaue Spendensumme wird der SSV noch bekanntgeben, vierstellig wird es werden, es kommen noch Einnahmen aus Spendendosen und durch die Gastronomie und mögliche weitere Aufstockungen hinzu.

SSV-Aufgebot: J. Kick – Topsakal, Kawurek, M. Kick, Jedli, Broistedt, Reich, Schulze, Flaschel, Haberecht, Gerloff, Sarstedt, Moser, Winter, Dallali, Mokry, Maziemke, Istock.

MTV-Aufgebot: Koschek (Leihgabe SSV Vorsfelde II) – Schilling, Krüger, Mbafeno, M. Thiele, J. Thiele, Weber, Frädermann, Schwarz, Hoffmann, Michael, Bzdzion, Krüger, Hoch, Sievert, Aselmann, Schneider, Johow, Andres.

Tore: 1:0 (5.) Topsakal, 2:0 (30.) Istock, 3:0 (38.) Mokry, 4:0 (50.) Reich, 5:0 (58.) Winter, 6:0 (66.) Istock, 7:0 (73.) Jedli, 8:0 (79.) Flaschel, 8:1 (82.) Bzdzion, 9:1 (87.) Broistedt.