Kondition, Drachenboot und Co.: Vorsfelde zieht im Mini-Trainingslager die Zügel an

Der MTV Vorsfelde hat am Wochenende am Allersee geschwitzt und was fürs Teambuilding getan. Auch beim VfB Fallersleben fliegen die Handbälle schon wieder.

Vorsfelde/Fallersleben. Es wird wieder geschwitzt: Seit einer Woche bereiten sich der VfB Fallersleben und der MTV Vorsfelde auf die neue Saison (Start Mitte September) in der Handball-Oberliga vor. Für letzteren Klub war die Anfangszeit besonders knackig, am Wochenende schuftete das Team von Trainer Daniel Heimann in einem Mini-Trainingslager am Allersee.

Nach der Leistungsdiagnostik und einer Athletikeinheit ging es für die Vorsfelder am Donnerstag erstmals nach der Sommerpause wieder in die Halle – doch das nur für kurze Zeit. Denn schon am Samstag um 9 Uhr trafen sich die MTVer am Allersee. Zwei Stunden lang arbeitete der Vorjahres-Dritte im konditionellen Bereich, am Nachmittag ging’s mit dem Drachenboot aufs Wasser, ehe am Sonntagvormittag noch eine Laufeinheit auf dem Programm stand. „Es ist wichtig, dass der Körper wieder an die Leistungsfähigkeit erinnert wird“, sagt Heimann. „Die Körner, die wir jetzt einsammeln, tragen uns durch die ganze Saison.“

Geschlafen haben die Vorsfelder übrigens nicht im Hotel – sondern auf dem Campingplatz am Allersee. „Ganz bodenständig, wie Handballer eben sind“, sagt Heimann mit einem Schmunzeln. Dadurch kam auch das Teambuilding nicht zu kurz. Allerdings: So schön das Kurztrainingslager auch war, „es sind alle froh, wenn wir wieder in der Halle sind und die Bälle fliegen“.

Aufstieg im Hinterkopf

Darauf liegt in den kommenden Wochen auch das Augenmerk, viele Übungen mit dem Ball möchte Heimann einstreuen, damit auch das Spielerische nicht zu kurz kommt. Denn Platz drei aus der abgelaufenen Saison will der MTV gern bestätigen. „Wenn wir uns sogar noch etwas verbessern können, sind wir auf einem guten Weg“, sagt Heimann und schielt leicht Richtung Aufstieg.

Personell sind die Vorsfelder jedenfalls ganz gut aufgestellt, die Kaderplanung ist aber noch nicht abgeschlossen. „Wir schauen weiter“, sagt Heimann. „Wir würden uns gern noch im rechten Rückraum verstärken, aber die Auswahl an Linkshändern ist ziemlich begrenzt.“

Neuer Co-Trainer für den VfB

Fallersleben hingegen ist mit seiner Kaderplanung „eigentlich durch“, wie Coach Mike Knobbe sagt. „Aber man weiß natürlich nie, was passiert. Wir haben einen kleinen Kader, der aber genug Qualität bietet, um eine ordentliche Saison zu spielen.“ Ein tabellarisches Ziel will der Trainer aber nicht ausgeben. „Davon bin ich kein Freund, ich möchte eher, dass die Jungs sich selbst Ziele stecken“, sagt er. Aber: Rang drei bis sieben – damit wäre Knobbe zufrieden. „Jedoch wird das zweite komplette Jahr in der Oberliga für uns wahrscheinlich noch schwieriger. Die Liga hat ordentlich an Qualität dazugewonnen.“

Dazugewonnen haben Fallersleben und Knobbe auch Verstärkung an der Seitenlinie. Leon Kosta verstärkt den VfB als Co-Trainer. Der Ex-Handballer, der unter anderem für den MTV Vorsfelde, HSV Magdeburg und die HF Helmstedt-Büddenstedt aktiv war, muss nach einem Kreuzbandriss kürzertreten und will nun als Assistenztrainer Erfahrung sammeln. „Für ihn ist an Wettkampf derzeit nicht zu denken“, sagt Uwe Wacker, Sportlicher Leiter des VfB. „Wir freuen uns sehr, dass Leon zu uns gefunden hat.“ Dem schließt sich Knobbe an: „Ich habe ihn schon in Vorsfelde trainiert, sein Papa hat mich damals trainiert. Wir sind menschlich auf einer Wellenlänge.“ Darüber hinaus sei Kosta „sehr ehrgeizig“, aber er wisse auch, „dass er noch nicht viel Erfahrung mitbringt. Für ihn ist es eine große Chance – und für mich eine große Hilfe.“

Wolfsburger Allgemeine 18.07.2022, Marcel Westermann