Vorsfelde verliert 27:37! „Das ist schon ein ordentliches Brett“

Oft nur Zuschauer in der Deckung: Burgwedels Lukas Linderkamp ist durch, für Vorsfelde (Yannik Schilling und Jannic Steinke r.) gab es nach sechs Spielen ohne Niederlage beim Spitzenreiter ein deutliches 27:37.

Die starke Serie riss mit einer deutlichen Niederlage – weil das Vorsfelder Prunkstück beim Spitzenreiter der Handball-Oberliga nicht glänzte. Trotzdem gab es im letzten Spiel des Jahres auch einen Lichtblick beim MTV.

Burgwedel. Mit breiter Brust aber etwas ausgedünntem Kader ging es für Oberligist MTV Vorsfelde im letzten Spiel des Jahres zum Spitzenreiter Handball Hannover-Burgwedel. Nach gutem Beginn brachen die Razorbacks aber ein, kassierten eine deutliche 27:37-(14:19)-Niederlage. „37 Tore haben wir schon lange nicht mehr bekommen. Das ist schon ein ordentliches Brett“, so MTV-Trainer Daniel Heimann. Trotzdem stellt Vorsfelde weiter die beste Defensive der Liga.

Viel los auf der Torwartposition

Mit sechs Spielen ohne Niederlage (11:1 Punkte) in Folge hatten sich die Razorbacks auf den Weg gemacht. Keeper Thomas Krüger war nach Erkältung gerade rechtzeitig fit geworden, dazu half als Torwart Dominik Schneider aus der Reserve aus. Denn die Torhüter Nick Weber (Erkältung) und Niklas Hoch (privat verhindert) fielen aus. Auch auf die Rückraumspieler Oliver Meinel (Wadenzerrung) und Pascal Bock (Schleudertrauma) musste der MTV verzichten. Heimann: „Gut, dass unser Kader so breit aufgestellt ist.“

Vorsfelde kommt gut ins Spiel

Sein Team kam gut ins Spiel. „Burgwedel wirkte etwas nervöser, wir eine Spur motivierter.“ Es entwickelte sich ein „herrliches Oberligaspiel auf hohem Niveau“, so Vorsfeldes Coach. Der ahnte, dass es bei einem Stand von 10:10 (17.) wohl eine torreiche Partie werden würde. Wurde es auch – aber nur in eine Richtung. Der Spitzenreiter traf im Gegensatz zu den Gästen weiter „und hat uns in der Abwehr die Grenzen aufgezeigt“. Das eigentliche Prunkstück der Razorbacks glänzte diesmal nicht. „Wir waren in der Abwehr teilweise zu fahrlässig, auf manchen Positionen zu spekulativ unterwegs, nicht griffig genug“, so Heimann.

So wurde der Spielfluss des Gegners nicht rechtzeitig unterbrochen – ein Problem, das der MTV am Anfang der Saison hatte. „Wenn du das nicht schaffst, dann spielen sich die Burgwedeler langsam in einen Rausch. So war es am Ende des Tages aus ihrer Sicht verdient, dass sie mit zehn Toren weggehen“, so Heimann, der nicht am Willen seiner Truppe zweifelte. „Aber wir wurden da schon regelrecht vorgeführt, das kratzt auch an der Ehre – und sollte es auch.“ Man habe sich aus vielen Situationen schon rausgekämpft, „heute hatte ich den Eindruck, jeder stand nachher da allein auf dem Feld und hat versucht, in der Abwehr sein Ding zu machen. Das geht halt nicht. Das spielt dem Gegner in die Karten.“

Lichtblick Wiegner

Heimann hatte gehofft, das Ergebnis etwas milder gestalten zu können: „Mit dem Gefühl, die sind klar besser, wir sind aber auch nicht so schlecht. Letztlich waren wir nur 20 Minuten auf Augenhöhe.“ Immerhin, einen persönlichen Lichtblick hatte der MTV-Coach aber doch: „Nils Wiegner kommt 15, 20 Minuten vor Schluss rein macht mit 19 Jahren als Kreisläufer aus vier Chancen vier Tore.“ Jetzt wird zunächst reduziert weitertrainiert. Ab dem 3. Januar 2023 beginnt dann die Vorbereitung aufs letzte Spiel der Hinrunde beim Tabellenzweiten MTV Großenheidorn (14. Januar, 19.30 Uhr)

MTV: Krüger – Schwarz (1), Vasilj (2), Frerichs, Wiegner (4), Steinke (1), M. Thiele (5), Sievert (2), Schneider, Frädermann (5/4), Schilling (2), Kuhl (2), Nowak (3).

Von Maik Schulze, WAZ 11.12.2022