Die Schlüssel des Erfolgs

Jannic Steinke lobt beim Handball-Oberligisten MTVVorsfelde die
Neuzugänge und das tolle Miteinander in der Heimann-Sieben.

Vorsfelde.
7:1 Punkte, Tabellenführer nach vier Partien – und womöglich auch ein
Titelkandidat? Ganz so weit würde Rückraumspieler Jannic Steinke noch nicht
gehen – auch, wenn Handball-Oberligist MTVVorsfelde einen Traumstart in die
neue Spielzeit erwischte. Der 23-Jährige hätte mit einem Auftakt in dieser Form
nicht zwingend gerechnet – aber er kennt auch die Schüssel des Erfolgs.


„Man hat schon in der Vorbereitung gesehen, dass jeder in die Spur und seine
Aufgabe in der Mannschaft gefunden hat“, erklärt Steinke. Das Miteinander im
Team von Trainer Daniel Heimann passte also von Beginn an – auch die
Neuzugänge schlugen überraschend stark ein. „Man merkt, dass man sich
findet, jedem auf der Platte macht es Spaß“, erklärt der Youngster. Nach einem
30:30-Remis zum Auftakt gegen den TV Bissendorf-Holte gab’s drei Erfolge in
Serie – bei der SG Börde (34:27), bei der HSG Schaumburg-Nord (40:31), aber
eben auch daheim gegen Titelkandidat Lehrter SV (33:29).

Allein diese Erfolgsserie setzte in den Reihen der Eberstädter Kräfte frei, die in der
Rückrunde der Vorsaison aufgrund des personellen Engpasses schlichtweg
nicht vorhanden waren. Kann der MTV nun sogar um den Titel mitspielen?
„Schwierig zu sagen“, entgegnet Steinke schmunzelnd. „Es wäre natürlich
schön, wenn wir oben dabei bleiben könnten, aber die Saison ist ja auch noch
lang.“


Der Sickter ist der geborene Abwehrspieler – als der fungiert er nicht nur beim
Hand-, sondern früher auch beim Fußball. Bis zur A-Jugend spielte er
insgesamt zwölf Jahre für seinen Heimatverein TSV Sickte, dann entschied er
sich einzig und allein für den Hallensport. „Da haben wir damals in der A-Jugend höherklassiger gespielt, das hat einfach mehr Spaß gemacht“,
begründet Steinke. Beim TSV fungierte er als Innenverteidiger und kann beide
Sportarten gut miteinander vergleichen: „Beim Fußball ist mehr Laufarbeit
gefragt, beim Handball mehr Physis.“ Ab und an besucht der Youngster noch
die Heimspiele des Fußball-Zweitligisten Eintracht Braunschweig, ansonsten
konzentriert er sich komplett auf den Handball – und einen Weg zurück auf
den grünen Rasen wird’s wohl auch nicht mehr geben.


Steinke trägt mit seiner Art in der Kabine maßgeblich zur guten Laune bei, „das
tut der Stimmung im Team gut“. Seit dieser Spielzeit bildet er gemeinsam mit
Neuzugang Milan Vuckovic den Vorsfelder Mittelblock: „Wir haben uns richtig
gut gefunden, es macht uns Spaß, die gegnerischen Spieler ordentlich zu
beackern.“ Generell hätten die neuen Akteure dem Team „viele neue Impulse
verliehen – das sieht man ja schon allein daran, wie viele Tore sie erzielen“. Für
Tore ist auch Steinke jederzeit gut – in vier Partien steht er aktuell bei zehn
Treffern. Der Sickter hat eine tragende Rolle in der Mannschaft inne, „der
Trainer gibt mir viel Vertrauen“.


Der Abwehrmann ist in seiner zweiten Saison in Vorsfelde aktiv, Heimann holte
ihn im Sommer 2022 von der HG ELM in die Eberstadt. Steinke ist aufgefallen:
„Die aktuelle Körpersprache ist eine ganz andere im Vergleich zu der in der
zweiten Hälfte der Vorsaison.“ Da hatte der MTV mit großen Verletzungssorgen
zu kämpfen, trat streckenweise lediglich mit acht Akteuren zu den Partien an.
„Jetzt ist der Spaß zurück“, verdeutlicht der Sickter – zumal die personelle
Situation gegenwärtig auch sehr entspannt ist. Daher hätte es das spielfreie
Wochenende zuletzt gar nicht unbedingt gebraucht. „Natürlich freut man sich
generell auch mal darauf, aber es wäre schon geil gewesen, zu spielen, den
Schwung und die Euphorie mitzunehmen“, sagt der Elektrotechnik-Student.


Für die Eberstädter geht’s am morgigen Samstag (18.30 Uhr) mit einem
Heimspiel gegen die HSG Nienburg weiter. Der Kontrahent ist mit 2:6 Zählern
in die Serie gestartet, dennoch warnt Vorsfeldes Rückraumspieler vor
Hochmut: „Wir dürfen sie nicht unterschätzen und müssen so auftreten wie in
den vergangenen Partien auch. Ich denke, dann können wir auch diesmal
gewinnen.“ Der vierte Erfolg im fünften Spiel sowie daraus resultierend 9:1
Punkte wären laut Steinke „schon richtig geil“

Wolfsburger Allgemeine Zeitung, Seite 25, von Florian Schulz am 06.10.2023 veröffentlicht.